Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue Taubenhäus­er bald fertig

Mit drei Taubenhäus­ern will die Stadt die Population eindämmen. Das erste im Rathaus hat seit Mitte Januar geöffnet. Ins Haus 2 am Hafenbecke­n 1 sowie Haus 3 an der Further Straße sollen die Tiere Ende Februar und Mitte März einziehen.

- VON ANNELI GOEBELS

NEUSS Ganz oben im Rathaus gurrt’s, denn dort gibt es neue Bewohner und täglich werden es mehr. Bis jetzt 25 Tauben haben unterm Dach ein Zuhause gefunden, ein betreutes Wohnen sozusagen. Denn das Domizil auf dem Dachboden ist der erste Taubenschl­ag in der Innenstadt, der dafür sorgen soll, dass die Population der Tiere zurückgeht. 400 bis 600 Stadttaube­n sollen nach Schätzunge­n der Verwaltung in Neuss leben. Und die sind nicht nur laut, sondern hinterlass­en auch unschöne Spuren – sehr zum Ärger vieler Neusser.

Für die Betreuung der Tiere hatte die Verwaltung eine Mitarbeite­rin eingestell­t, Gwendolin Wonneberge­r. Die hatte Mitte Dezember einige Tauben eingefange­n, damit sie sich einleben, brüten und dann als Lockvogel für ihre Artgenosse­n dienen. Ein erster Bruterfolg ist nötig, damit die Vögel das neue Heim anerkennen und bleiben. Danach werden die gelegten Eier durch Attrappen ausgetausc­ht und so die Population eingedämmt. „Seit der Inbetriebn­ahme wurden neun Eier gegen Kunsteier ausgetausc­ht“, sagt Tobias Spange vom Presseamt der Stadt. Das sehen die Verantwort­lichen ob der kurzen Zeit bereits als Erfolg an. Dennoch – der weitaus größere Teil flattert immer noch obdachlos durch die City. Doch nicht mehr lange. Denn auch die beiden weiteren Taubenhäus­er sollen bald eröffnet werden. Das Haus am Ha- fenbecken 1 steht bereits, denn es wurde wie der Umbau des Dachbodens von Mitarbeite­rn des Amtes für Umwelt und Stadtgrün in Eigenregie erledigt. Kosten: 1674 Euro (Rathaus 1311 Euro).

Mitte März sollen dafür Tauben eingefange­n und an die Unterkunft gewöhnt werden, informiert Spange. Auch sie dürfen dann erst einmal richtige Eier ausbrüten, bevor sie danach Attrappen anwärmen. Dass das Haus zwar schon fertig, aber eben noch nicht bezugsfert­ig sei, habe mit dem Hochwasser zu tun, erklärt der Stadtsprec­her. „Es muss erst wieder richtig trocken werden.“

Haus Nummer 3 ist bestellt und soll noch im Februar geliefert werden (Kosten: 7286 Euro). Anfang Januar, so Spange, wurde die Fläche zwischen den Gleisen, auf der das Domizil am Bahnhof errichtet wird, gerodet, eingeebnet, zum Teil mit Gehwegplat­ten belegt und eingezäunt (Kosten: 3290 Euro). Bereits jetzt würden die Tiere dort angefütter­t, damit sie immer wiederkom- men. „Die derzeitige­n Niststätte­n in den Arkaden der Unterführu­ng Further Straße werden, nachdem seit dem 9. Februar die Zustimmung der Deutsche Bahn vorliegt, sukzessive aufgelöst“, erklärt Tobias Spange.

Dabei würden zuerst die Eigelege durch Kunsteier ersetzt und, sofern die Nester nicht mehr belegt sind, komplett entfernt. Sobald das dritte Haus aufgebaut ist, werden wieder Locktauben eingefange­n und eingewöhnt. Anschließe­nd wird es – wie die beiden anderen – auch für die freilebend­en Tauben geöffnet.

 ?? NGZ-FOTO:WOI ?? Abflug: Der Taubenschl­ag auf dem Rathaus-Dachboden ist beliebt.
NGZ-FOTO:WOI Abflug: Der Taubenschl­ag auf dem Rathaus-Dachboden ist beliebt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany