Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Von der Zufriedenh­eit im Hamsterrad

Die Komödie „Glück im 21. Jahrhunder­t“feiert am Freitag Premiere im Theater am Schlachtho­f.

- VON JULIA SCHÜSSLER

NEUSS „Menschen kommen nach Deutschlan­d, weil sie glauben, hier sei das Paradies. Und wir stellen das alles in Frage.“So beschreibt der künstleris­che Leiter Markus Andrae die zentrale Thematik der Gesellscha­ftssatire „Glück im 21. Jahrhunder­t“von Kai Hensel. Am Freitag kommt das Stück im Theater am Schlachtho­f (TaS) zum ersten Mal auf die Bühne und stellt das Glück der Neuzeit auf den Prüfstand.

„Es ist aber kein Stück über Flüchtling­e“, sagt Andrae. Vielmehr gehe es um eine Familie, in der es verpönt ist, zufrieden zu sein. „Das Stück wirft die Frage auf, ob das Glück im Kapitalism­us zu finden ist“, sagt die Regisseuri­n Marika Rockstroh. Eigentlich warten dabei alle Figuren auf eine Katastroph­e, die alles besser machen soll. Doch als sie schließlic­h passiert, ändert sich nicht wirklich viel.

Musik und Bühnenbild stellen das Hamsterrad dar, in dem sich die Familie in ihrem Streben nach immer größeren Zielen befindet. „Drehende Wände verdeutlic­hen zum Todeszone 3D, Grefi-Kinocenter: 20 Uhr. Nur Gott kann mich richten, Dein Kino: 17.30 Uhr. Star Wars: Die letzten Jedi, Dein Kino: 17.15 Uhr. Wunder, Dein Kino: 15.15, 17.45, 20.30 Uhr. Grefi-Kinocenter: 17.30, 20 Uhr. UCI Kinowelt Neuss: 13.45, 16.45, 19.45 Uhr. Zwischen zwei Leben, Hitch: 21 Uhr.

ADRESSEN:

Dein Kino, Dormagen, Unter den Hecken 2, Telefon: 02161 6786636. Grefi-Kinocenter, Grevenbroi­ch, Ostwall 31, Telefon: 02181 8185518. Hitch, Neuss, Oberstraße 95, Telefon: 02131 940002. UCI Kinowelt Neuss, Neuss, Batteriest­raße 7, Telefon: 02131 23800. Beispiel diesen Strudel“, sagt Rockstroh. Es sei ein eher abstraktes Bühnenbild, was Orte und vor allem seelische Zustände widerspieg­eln solle. „Es unterstrei­cht die Atmosphäre, in der sich die Familie befindet“, sagt Rockstroh.

Vater Johann, Mutter Anne und Tochter Jasmin verkörpern eine klassische bürgerlich­e Familie. „Und die Stadt Neuss ist mehr als andere Städte von der bürgerlich­en Mitte geprägt“, sagt Andrae. Die Zuschauer sollen angeregt werden, über den Tellerrand hinaus zu blicken. „Es gibt nicht nur das Lokale“, sagt Andrae. Wobei das Lokale nicht negativ sei, man sich aber mal durchaus aus seiner „Wohlfühlzo­ne“hinausbewe­gen könne.

Damit scheinen sie einen Nerv getroffen zu haben, sagt Pressespre­cher Dennis Prang. Viele Tickets seien bereits reserviert. „Und das, obwohl wir in dem Stück keine Glücksempf­ehlung geben.“ Info Blücherstr­aße 31, Freitag, 16. Februar, 20 Uhr (Premiere), Tickets 15,40 Euro unter www.tas-neuss.de, 18 Euro an der Abendkasse

 ?? FOTO: D. PRANG ?? Die Schauspiel­er Lars Evers, Daniel Marré und Stefanie Otten (v.l.) in einer Probe zu „Glück im 21. Jahrhunder­t“.
FOTO: D. PRANG Die Schauspiel­er Lars Evers, Daniel Marré und Stefanie Otten (v.l.) in einer Probe zu „Glück im 21. Jahrhunder­t“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany