Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neue Riesenfläche für Open-Air-Konzerte
Bis zu 100.000 Zuschauer können Konzerte auf einem umgewidmeten Messeparkplatz erleben. Als aussichtsreicher Kandidat für ein Konzert gelten die Toten Hosen.
Düsseldorf bekommt ein großes Open-Air-Gelände für Konzerte. Genauer muss man sagen: Es gibt ein großes Gelände, das sich für bis zu 100.000 Besucher eignet – und nun auch für Großevents unter freiem Himmel genutzt werden kann. Es handelt sich um eine Teilfläche des Messe-Parkplatzes 1 unterhalb der A44. Dort können Bands so viel Krach machen, wie sie wollen, Lärmbeschwerden wird es mangels Anwohnern kaum geben. „Wir fragen uns, warum wir nicht viel früher auf diese Idee gekommen sind“, so ein Rathaus-Insider. Schon in diesem Jahr könnte dort, wenn die Genehmigungsbehörden mitspielen, das erste Konzert steigen.
Der P1 der Messe fasst 12.000 Autos. Hinzu kommt eine rund 33.000 Quadratmeter große Fläche, die komplett asphaltiert ist und schwere Lasten tragen kann. Dort bringt die Messe bei ihren Großveranstaltungen bis zu 188 Lkw gleichzeitig unter. Von dort werden die Laster in die Hallen gelotst. Damit die Fahrzeuge rangieren können, befindet sich auf dem trapezförmigen Areal kein Baum. Es ist aber umringt von Bäumen. Das sind allesamt ideale Voraussetzungen.
Als Kandidat für eines der ersten Konzerte werden immer wieder die Toten Hosen genannt. Denn sie spielen schon lange mit dem Gedanken, ein großes Open-Air-Konzert in ihrer Heimatstadt zu geben. Die favorisierten Rheinwiesen kommen dafür aber aus praktischen Gründen nicht infrage. Nun gäbe es eine Alternative.
Auch für andere Top-Konzerte unter freiem Himmel hat Düsseldorf eine neue Fläche. „Wenn Guns n‘ Roses vor 70.000 spielen wollen, sind sie bei uns richtig“, sagt Michael Brill, Geschäftsführer von Düsseldorf Congress Sport & Events (DCSE). Er startet mit Buchungen für 2019, eventuell erlebt das Areal jedoch auch vorher seine Taufe als Konzertraum.
Gedacht ist allerdings nicht an Festivals mit Übernachtung, wie sie in Weeze oder Belgien stattfinden. Besucher der Konzerte sollen nicht neben dem Musikplatz campen, sondern Hotels und Gastronomie in der Innenstadt nutzen. Angedacht sind daher eher eintägige Festivals für eine zahlungskräftigere Klientel.
Der Eigentümer der Parkplätze ist die Stadt. Die Messe wiederum hat nichts gegen Konzerte in der Sommerzeit, da dann das Messegeschäft ruht. Das Areal muss bei Veranstaltungen eingezäunt werden, Strom und Wasser wären noch zu verlegen. Darin sieht Brill kein großes Problem. Wer mit dem ÖPNV kommt, muss ein Stück laufen: Die Bahnen halten an der Arena, von dort ist es rund ein Kilometer Fußweg.
Konzertveranstalter Bernie Lewkowicz lobt die Idee, er sagt, er habe die Suche nach einer solchen Fläche mit initiiert. „Düsseldorf ist damit Vorreiter“, meint er. Als er für AC/DC oder Robbie Williams eine solche Fläche in Düsseldorf gesucht habe, sei er nicht fündig geworden und hätte auf die Jahnwiesen nach Köln ausweichen müssen. „Das ist sicher keine Fläche für fünf Veranstaltungen im Jahr, weil es nicht viele Acts gibt, die so viel Publikum ziehen können“, sagt Lewkowicz. Andererseits gebe es kein Risiko, weil die Fläche sonst einfach weiter als Parkplatz dient.
Für DCSE-Geschäftsführer Brill passt die neue Fläche ideal in das N ie d er r h ei n st r, D a n zi ge r St r. Möglicher Kandidat für eines der ersten Konzerte: Campino, Sänger der Toten Hosen K ai se rs w er t h er St r.