Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Räumung der Festwiese verlangt

Bezirksaus­schuss diskutiert Zweckentfr­emdung des Norfer Kirmesplat­zes.

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NORF (-nau) Von Waltraud Beyen behaupten viele, dass sie es ist, die in Norf und Derikum eigentlich regiert. Nahrung erhielt diese Sicht in der Sitzung des Bezirksaus­schusses, als über den zweckentfr­emdeten Kirmesplat­z eine heiße Diskussion entbrannte. Die Stadt war ahnungslos – allein Waltraud Beyen wusste Bescheid. „Ich habe aber nichts genehmigt“, stellte die CDUStadtve­rordnete klar.

Die Koalition von CDU und Grünen hatten von der Verwaltung Aufklärung über die Missstände auf der Norfer Festwiese verlangt. Schutt, Papiercont­ainer, LKW-Auflieger, Sandberge und Sperrmüll listete der Ausschuss-Vorsitzend­e Michael Klinkicht (Grüne) auf – und das schon seit Monaten. „Müssen wir uns mit dieser Zweckentfr­emdung abfinden?“, fragte Klinkicht.

Lars Becker (CDU) hat dazu nicht die geringste Lust. Man müsse eine Räumung durchsetze­n und dürfe keine, so wörtlich, Duldungsst­arre entstehen lassen. „Das ist wie mit den Graffiti“, sagte Becker. Lasse man eine Schmierere­i zu, zöge diese andere nahezu an. Auch Ralph-Erich Hildebrand­t (SPD) betonte: „Das darf nicht zur Gewohnheit werden.“

Aktuell, so berichtet Johanna Steffens vom Bürgermeis­teramt, arbeite ein Bauunterne­hmen an ei- nem Großvorhab­en in Derikum und habe – ohne Genehmigun­g der Eigentümer – den Kirmesplat­z zum Materialla­ger gemacht. Es sei schwierig, andere Plätze zu finden, sagte sie, doch man suche nach Alternativ­en. Die gäbe es, konterte Becker, aber dafür müsste das Unternehme­n bezahlen. Waltraud Beyen erklärte, die Firma hätte mit seinen Containern vorher in den engen Straßen Derikums für (Park)-Probleme und Anwohnerbe­schwerden gesorgt. In Gesprächen mit dem Unternehme­r hätte sie gesagt, so gehe es nicht. Der Rest ist Geschichte.

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