Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jutta Köchner ist neue Vorsitzend­e des Katholiken­rats

- VON ANNELI GOEBELS

RHEIN-KREIS Sie weiß, die Ideen werden größer sein, als das, was man leisten kann. Doch das sieht sie gelassen, denn eins hat sie sich auch vorgenomme­n: „Ich möchte zu einer guten Fehlerkult­ur einladen“, sagt Jutta Köchner, die am Dienstag zur neuen Vorsitzend­en des Katholiken­rats im Kreisdekan­at Neuss gewählt wurde und damit Walter Pesch ablöst.

Gute Fehlerkult­ur bedeutet für die Hemmerdene­rin: „Jeder, der sich ehrenamtli­ch engagiert, darf Fehler machen“, sagt sie. Auch damit will sie sicher Druck aus dem freiwillig­en Engagement nehmen, denn eins ist klar: Die Kirche braucht die Ehrenamtle­r, und das mehr denn je. Allerdings, und das zeigen die fehlenden Kandidaten für zum Beispiel Pfarrgemei­nderatswah­len, nicht für einen verpflicht­enden Einsatz über Jahre. „Was das Ehrenamt angeht, müssen wir projektbez­ogen arbeiten“, sagt Köchner. Heißt für sie, die Christen vor Ort zu finden, die ihre Kirche mitorganis­ieren wollen, die sich mit verantwort­lich fühlen. „Heute müssen jüngere Menschen Job und Familie organisier­en. Da wird es immer schwierige­r, sich regelmäßig fürs Ehrenamt zu engagieren. Das muss auch die Kirche lernen“, so Jutta Köchner. Wer kann und möchte sich wo um welches Projekt kümmern – das gelte es herauszufi­nden, und dafür werden Jutta Köchner und ihre Stellvertr­eter Ulrike Nienhaus, Thomas Kaumanns und Adolf Thöne viele Gespräche führen müssen. Köchner: „Wir beginnen mit kleinen Schritten. Mein Leitsatz ist: ,Lass uns anfangen, da wo es möglich ist“, sagt die zweifache Mutter und mittlerwei­le dreifache Oma, die über 30 Jahre als Personalle­iterin eines großen Unternehme­ns in Neuss gearbeitet hat – und dort habe sie unter anderem eins gelernt, sagt sie, Jutta Köchner zu organisier­en. Das kommt ihr jetzt zugute. Und eins soll bei der Arbeit im und für den Katholiken­rat keinesfall­s zu kurz kommen – der Spaß.

Und so erzählt sie auch, dass sie Walter Peschs Frage, ob sie denn bereit sei, seinen Posten als Vorsitzend­er zu übernehmen, zunächst einmal mit einem „Nein“beantworte­t habe. „Doch dann habe ich viele Gespräche geführt und mir war klar, dass ich das machen möchte“, berichtet sie. Besonders gut vernetzt ist sie mit den Vorsitzend­en der Pfarrgemei­nderäte im Grevenbroi­cher Stadtgebie­t, da die sich schon seit Jahren regelmäßig treffen. Kennenlern­en wird sie in ihrem Amt weitere. Der Katholiken­rat vertritt 166.000 Katholiken.

„Ich möchte auch zu einer guten Fehlerkult­ur einladen“ Vorsitzend­e Katholiken­rat

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NGZ-FOTO: WOI Jutta Köchner vor dem Pfarrheim in Hemmerden, ihrem Heimatort. Dort ist die ehemalige Personalle­iterin Vorsitzend­e des Pfarrgemei­nderats.

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