Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Charlotte Horn stellt in New York aus
Dem „Muhretal“zwischen Oekoven und Nettesheim wird derzeit ein künstlerisches Denkmal gesetzt.
OEKOVEN Eigentlich ging alles ganz einfach, erinnert sich Charlotte Horn: „Ich habe das nötige Formular ausgefüllt, es an das Artbox Project in New York gesendet und habe per E-Mail das nötige Zertifikat bekommen.“Mit dem hatte sie die Bedingung dafür erfüllt, um an der noch bis Samstag, 17. März, in New York laufenden Ausstellung der „Armory Art Weeks“teilnehmen zu können. „Winter“heißt das Bild, mit dem Charlotte Horn in New York vertreten ist, und es zeigt „einen markanten, einzelnen Baum im Mondlicht auf den Feldern hinter Oekoven in Richtung Butzheim“, wie die Künstlerin sagt. Der Baum liegt im „Muhretal“, das sich zwischen beiden Ortschaften erstreckt und zuletzt in der kontroversen Diskussion um die Aufstellung von Windkraftanlagen eine Rolle spielte. Die Armory Art Weeks in New York gelten als eines der wichtigs- tem Events des internationalen Kunstmarkts. Alljährlich im März veranstaltet, treffen sich während der Ausstellungstage Künstler, Kunstsammler und Galeristen. Die Ausstellungsstätte selbst befindet sich zwei Wochen lang im wohl wichtigsten Kunstbezirk New Yorks, im bekannten Kunstquartier Chelsea und ist umringt von vielen anderen Galerien und Museen. Charlotte Horn, die ein Faible für die italien- schen Renaissance-Maler ebenso wie die alten holländischen Meister hat, wuchs in einer Familie auf, die durchaus eine künstlerische Ader hatte, andererseits aber darauf Wert legte, dass sie beruflich lieber „etwas Ordentliches lernen“solle. Was die gebürtige Nürnbergerin dann auch tat und zunächst Rechtsanwältin wurde. Ihr beruflicher Weg führte sie über Aachen und Brüssel sowie ihre Geburtsstadt Nürnberg ins Rheinland. Vor mehr als einem Vierteljahrhundert hat sich die verheiratete Mutter eines Sohns und einer Tochter wieder verstärkt der Malerei zugewandt. Der autodidaktischen Fortbildung ließ sie Studien bei renommierten Künstlern wie Professor Martin Goppelsröder (Universität Duisburg-Essen), Professor Qi Yang und Krystyna HeuelKaminska (Akademie Steinfeld) folgen. Im Kunstverein Galerie-Werkstatt Bayer Dormagen (Kloster Knechtsteden) leitete Charlotte Horn von 1999 bis 2002 den Fachbe- reich Malerei und war mitverantwortlich für die Gründung des Kunst- und Kulturkreises Rommerskirchen (KuKuK). Seit 2008 ist die Künstlerin inzwischen mit ihren Arbeiten in Yad Vashem im Internationalen Archiv für Holocaust-Kunst, im Holocaust Art Research Center Jerusalem, digital verzeichnet. 2012 wurde ihr Buch „Gedanken und Bilder zum Holocaust“in die Yad Vashem Library in Jerusalem aufgenommen. Auf Einladung der FDP gab es 2015 eine Ausstellung von Charlotte Horn mit dem Titel „Holocaust 7“im Landtag in Düsseldorf.
Gerade in diesem Jahrzehnt hat Charlotte Horn die „Schlagzahl“in Sachen Ausstellungen noch einmal deutlich erhöht. Nur kurz nach einem mit ihr über die Ausstellung in New York geführten Gespräch hat sie die offizielle Bestätigung für eine Ausstellung in Speyer erhalten. „An der werde ich mit 40 Bildern beteiligt sein“, zeigt sich die Oekovenerin schon voller Vorfreude.