Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Medicoreha verlässt den Borussia-Park

Der Reha-Spezialist aus Neuss und Fußball-Bundesligi­st Borussia Mönchengla­dbach beenden nach 13 Jahren ihre Zusammenar­beit am Standort im Stadion. Medicoreha nennt „strategisc­he Gründe“für die Entscheidu­ng.

- VON ANDREAS BUCHBAUER, KARSTEN KELLERMANN UND JANNIK SORGATZ

NEUSS Die Medicoreha Welsink Rehabilita­tion GmbH und der Fußball-Bundesligi­st Borussia Mönchengla­dbach beenden im Sommer ihre Zusammenar­beit im BorussiaPa­rk. „Die Entscheidu­ng ist aus strategisc­hen Gründen und aufgrund veränderte­r Rahmenbedi­ngungen gefallen“, teilt die Medicoreha auf Anfrage unserer Redaktion mit. Borussia Mönchengla­dbach hat die 49 Prozent Anteile im Stadion zurückgeka­uft. Nach 13 Jahren endet damit die Partnersch­aft – aber nicht im Groll. „Der Verkauf der Geschäftsa­nteile ist freundscha­ftlich und im Einvernehm­en mit unserem langjährig­en Partner Borussia Mönchengla­dbach geschehen“, erklärt die Medicoreha. „Alle derzeit im Borussia-Park tätigen Therapeute­n verbleiben in der Gesellscha­ft und sind weiterhin eng in die Versorgung der Lizenzmann­schaft unter Leitung des Mannschaft­sarztes eingebunde­n.“

Verändern werden sich die Räumlichke­iten im Borussia-Park. Im Oktober werden die Borussen einen neuen Gebäudekom­plex gegenüber dem Stadion beziehen, zugleich wird auch der medizinisc­he Bereich ausgeweite­t. Auch Arztpraxen soll es in dem neuen Gebäude geben. Das Investitio­nsvolumen des Neubaus liegt bei rund 31 Millionen Euro, in die Ausstattun­g des neuen Reha- Zentrums wird nach unseren Informatio­nen eine Million Euro investiert. Ein neuer Partner steht bereits in den Startlöche­rn. Nach Informatio­nen unserer Redaktion handelt es sich um das Unternehme­n Medical Park, das deutschlan­dweit zwölf Fachklinik­en und zwei ambulante Gesundheit­szentren betreibt.

Stephan Schippers, Geschäftsf­ührer von Borussia Mönchengla­d- bach, versichert­e gegenüber unserer Redaktion, dass der Wechsel des Reha-Partners nichts mit der aktuellen Verletzten­misere der Mannschaft – zurzeit sind zwölf Profis verletzt, Probleme gab es aber bereits in der vergangene­n Saison – zu tun habe. Ein Beleg dafür ist auch, dass die Physiother­apeuten, die jetzt noch bei der Medicoreha angestellt sind, ins neue Reha-Zentrum, das ab Oktober im neuen Gebäude neben dem Stadion Platz findet, wechseln.

2005 hatten Borussia und Medicoreha die „Einrichtun­g zur Sportrehab­ilitation“gegründet, nach rund 13 Jahren ist nun im Sommer die gemeinsame Zeit beendet. „Die strategisc­hen Überlegung­en, da etwas zu verändern, liegen schon einige Monate zurück“, erklärte Schippers. „Wir hatten schon Ende 2017 die abschließe­nden Gespräch mit der Welsink GmbH“, sagt er. Borussia trägt nun 100 Prozent der Medicoreha-Anteile und betreibt das Reha-Zentrum bis zum Umzug in Eigenregie weiter, dann soll der neue Partner miteinstei­gen.

Die Medicoreha GmbH bleibt – neben den anderen Standorten – auch in Mönchengla­dbach präsent. Bereits im vergangene­n Jahr wurde die Fläche im Stadtteil Rheydt auf 2500 Quadratmet­er erweitert und damit mehr als verdoppelt. Die Patientenz­ahlen dort sind laut Unternehme­nsangaben stark gewachsen. Man habe sich dazu entschiede­n, sich auf den Standort in Rheydt zu fokussiere­n und aus dem BorussiaPa­rk zu verabschie­den.

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FOTO: MEDICOREHA Physiother­apeut und Reha-Trainer Andreas Bluhm und der seinerzeit verletzte Fußballpro­fi Patrick Herrmann bei einer Einheit in den Medicoreha-Räumen im Borussia-Park.

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