Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Da prallen Welten aufeinande­r“

Der Chef des Kreissport­bundes spricht über Sportverei­ne und Schule.

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RHEIN-KREIS Agraringen­ieur, Geschäftsf­ührer des Deutschen Verbandes Tiernahrun­g, Vorsitzend­er des TSV Norf, CDU-Stadtveror­dneter und seit einem Jahr Vorsitzend­er des Kreissport­bundes – HermannJos­ef Baaken (57) ist ein gefragter Mann. Im Interview mit der NGZ zieht er als KSB-Vorsitzend­er eine Zwischenbi­lanz.

Herr Baaken, wie ist Ihnen der Einstieg gelungen?

HERMANN-JOSEF BAAKEN Zunächst einmal habe ich festgestel­lt, dass der Sport im Rhein-Kreis eine große Bedeutung hat. Ich durfte viele Ehrenamtle­r kennenlern­en, die unheimlich gute Arbeit machen. Auch aus der Politik erfahren wir eine starke Rückendeck­ung, insbesonde­re möchte ich da Landrat Petrauschk­e und Kreisdirek­tor Dirk Brügge hervorhebe­n, die sich wirklich für den Sport stark machen.

Die Landesregi­erung will den Sport stärken. Vor kurzem war die Staatssekr­etärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, zu Gast in Neuss. Welche Tendenzen sind hier erkennbar?

BAAKEN Konkrete Zahlen liegen uns bisher noch nicht vor. Ich bin zuversicht­lich, dass wir als Rhein-Kreis profitiere­n, aber ob wir mehr finanziell­e Mittel erhalten, muss man sehen. Frau Milz hat mir jedenfalls bestätigt, dass vieles entbürokra­tisiert werden soll. Denn wenn man 1000 Euro beantragt und dann mit viel Aufwand an verschiede­nen Stellen nachweisen muss, wie, wann und wo das Geld eingesetzt wird oder sogar vorgeschri­eben wird, wofür es verwendet werden darf, ist die Lust der Vereine nicht sehr groß.

Worauf legen sie im kommenden Jahr großen Wert?

BAAKEN Im November haben wir beim ersten Fachforum Sportentwi­cklung gemeinsam mit den Vereinen – das war uns sehr wichtig – zwei Schwerpunk­te festgelegt. Zum einen die Infrastruk­tur. Da geht es auch darum, Kapazitäte­n für Breiten-, aber auch Leistungss­port zu schaffen. Zum anderen die Kooperatio­n zwischen Schulen und Vereinsspo­rt, denn da prallen immer noch zwei Welten aufeinande­r. Wenn Kinder bis zum Nachmittag in der Schule sind, haben sie kaum noch Zeit für Sport. Das ist gerade für den Leistungss­port schlecht. Hier müssen wir gemeinsam Lösungen finden. Bei der Kommunikat­ion zwischen Schulen und Vereinen gibt es aber große Schwierigk­eiten. C. PASVANTIS STELLTE DIE FRAGEN.

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NGZ-FOTO: WOI Hat noch viel mit dem KSB vor: Hermann-Josef Baaken (57).

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