Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bei Fersenschmerzen: Problemlöser Einlagen
Stechende Schmerzen unter der Fußsohle, wie nach einem Tritt auf einen Nagel? Bei Plantarfasziitis und Fersensporn helfen orthopädische Einlagen: Der Fuß wird geringer belastet, der Schmerz reduziert.
Morgens nach dem Aufstehen, während der ersten Schritte des Tages tritt er auf: ein stechender Schmerz unter der Fußsohle. Ein Gefühl wie ein Stich, als würde man auf einen Nagel treten. Als sogenannter Anlaufschmerz macht sich der Fersensporn meist bemerkbar. Verschwinden die Beschwerden zu Beginn der Erkrankung im Tagesverlauf wieder, bleiben sie in einem späteren Stadium dauerhaft bestehen.
Ein Fersensporn kommt häufig vor, so ist etwa jeder zehnte Deutsche betroffen. Nicht zwingend verursacht der Fersensporn Schmerzen. Er kann sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren entwickeln, ohne dass sich die typischen Symptome zeigen.
Der Sporn ist in der Regel nur wenige Millimeter lang. Es handelt sich um einen dornartigen, knöcherner Auswuchs, der sich am Fersenbein (Kalkaneus) bilden kann. Man unterscheidet den hinteren (dorsalen) Fersensporn am Achillessehnenansatz vom vorderen (plantaren) Fersensporn, der auf der Fußsohlenseite entsteht. Ist die dortige Sehnenplatte entzündet (Plantarfasziitis), entsteht der Schmerz. Ursächlich für eine Entzün- dung im Fersenbereich sind Fußfehlstellungen oder Überlastungen.
Ziel einer langfristigen Therapie ist die mechanische Unterstützung des Fußes durch orthopädische Schuheinlagen. Der Facharzt stellt dafür ein Rezept aus, ein Orthopädieschuhtechniker fertigt die Ein- lagen individuell an. Dies beginnt in der Regel mit einem digitalen Fuß-Scan: Belastungszonen werden sichtbar gemacht und lassen Rückschlüsse auf Fehlstellungen zu. Mittels modernster Computertechnik wird die Einlage nebst entlastenden Aussparungen dann aus einem Block gefräst. In purer Handarbeit kommen schließlich unterschiedliche Polster aus diversen Materialien hinzu. Der Schlüssel zum Erfolg ist die ideale Passform der orthopädischen Einlage: Kleinste Veränderungen der Fußhaltung führen zu einer geringeren Belastung und lindern so die Fersenschmerzen.
Die Beschwerden verringern können zudem regelmäßige Dehnübungen – sie sollen die Fußmuskulatur kräftigen. Zusätzlich können physiotherapeutische Massagen Blockaden und Verspannungen lösen, Muskeln, Bänder und Sehnen dehnen. Flankierend kann die entzündete Stelle mittels einer Stoßwellentherapie beruhigt werden.