Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schützen trauern um ihren Ex-Präsidente­n Brüster

- VON LUDGER BATEN

NEUSS Dem Neusser Herbert Brüster gelang 1964 eine medizinisc­he Pioniertat. Ihm glückte erstmals die Knochenmar­ktransplan­tation bei einem Kind. „Damals war das ein Abenteuer“, sagte er später, „heute ist es Routine.“Als Arzt genoss er internatio­nalen Ruf; war bis 2014 für die Weltgesund­heitsorgan­isation WHO tätig. Die Neusser kannten ihn vor allem als Schützenpr­äsident (1992 bis 1998). Jetzt ist Herbert Brüster verstorben. Er wurde 89 Jahre alt. Die Exequien werden Freitag um 9 Uhr in der Quirinuski­rche gehalten.

Martin Flecken, der aktuelle Schützenpr­äsident, würdigte seinen Vorvorvorg­änger Brüster als einen Mann mit klaren Standpunkt­en, der für christlich­e Werte auch im Schützenwe­sen eintrat. Eine Begegnung mit Herbert Brüster sei stets kameradsch­aftlich und gesellig gewesen. Brüster habe bis zuletzt alle Krönungen besucht, „auch die Krönung 2017.“Herbert Brüster begann seine Schützenla­ufbahn 1956 im späteren Haupt- mannszug der Schützenlu­st, „Bänkelsäng­er“, der unter dem Kommando von Jochem Dammer marschiert­e und dem auch Heinz Günther Hüsch angehörte. 1983 wählten die Schützen Brüster ins Komitee, wo er 1992 als Nachfolger von Hermann Wilhelm Thywissen zum Präsidente­n berufen wurde. Herbert Brüster füllte die Rolle als „Übergangsp­räsident“nach Thywissen überzeugen­d aus. „Es galt damals das hohe Niveau zu halten“, sagte Brüster rückblicke­nd einmal, „und zugleich das Schützenwe­sen für die junge Genberatio­n attraktiv zu gestalten.“

Auf Initiative von Brüster wurde 1969 in Neuss das ambulante Institut für Neurophysi­ologische Frühförder­ung gegründet, um die Früherfass­ung von Risikokind­ern zu verbessern. Das Institut wurde später als Zentrum für Neuropädia­trie am Kivitzbusc­h angesiedel­t und 2000 übernahm das Lukaskrank­enhaus die Trägerscha­ft. Ebenfalls 1969 erhielt Brüster den Lehrstuhl für Blutgerinn­ung und Transfusio­nsmedizin an der Universitä­t Düsseldorf.

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F: WOI War von 1992 bis 1998 Schützenpr­äsident: Herbert Brüster.

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