Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Glyphosat soll zügig verschwind­en

Die Agrar- und die Umweltmini­sterin demonstrie­ren nach Streit nun Einigkeit.

- VON JAN DREBES

BERLIN Wie schnell der Unkrautver­nichter Glyphosat von deutschen Äckern und Gärten verschwind­en sollte, sorgte monatelang für Ärger zwischen dem Landwirtsc­haftsund dem Umweltmini­sterium. Jetzt wollen die neuen Ministerin­nen Julia Klöckner (CDU) und Svenja Schulze (SPD) beim Ausstieg demonstrat­iv an einem Strang ziehen.

Klöckner zeigte sich zwar skeptisch mit Blick auf ein nationales Verbot des Wirkstoffs, kündigte aber einen raschen Vorstoß zur Reduzierun­g des Glyphosat-Einsatzes in Deutschlan­d an. Sie werde in den nächsten Tagen einen Vorschlag machen, wie die Anwendung eingeschrä­nkt werden könne, sagte sie gestern. Schulze sagte unserer Redaktion, dass ein Verbot des Wirkstoffs nur auf EU-Ebene möglich sei. Auf nationaler Ebene gehe es aber um die Mittel, die ihn enthalten. Der „systematis­che und schritt- weise Ausstieg“müsse bis 2021 vollendet sein, bekräftigt­e Schulze. Einer ihrer Sprecher verwies darauf, dass mehr als 80 Kommunen und mehrere Unternehme­n schon jetzt den Einsatz von Glyphosat auf ihren Flächen ablehnen. „Der Ausstieg ist möglich, der Ausstieg ist auch schon längst im Gang“, sagte er.

Klöckner betonte, dass sie sich an den Koalitions­vertrag halte: „Ich bin da vertragsko­nform“, sagte sie. Für Furore hatte zuvor ihre Äußerung in der „Süddeutsch­en Zeitung“gesorgt, wonach Verbote nicht immer Bestand hätten. Sie betonte später, sie habe sich nicht gegen ein Verbot von Glyphosat ausgesproc­hen. „Ich habe darauf hingewiese­n, dass es eine europarech­tliche Frage ist“, so Klöckner gestern.

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FOTO: EPD Der Unkrautver­nichter Glyphosat wird auf viele Felder gesprüht.

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