Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mit dem „Piwipper Böötchen“übern Rhein

Der Rhein als Transportw­eg: Fußgänger und Radler können am Wochenende und an Feiertagen im Sommer die Fähre „Piwipp“zwischen Dormagen-Rheinfeld und Monheim nutzen. Die NGZ verlost zwei Mal zehn Fahrkarten für die Fähre.

- VON CARINA WERNIG

RHEINFELD Bei schönem Wetter reicht die Warteschla­nge oft bis zum Landgastha­us Piwipp zurück: Samstags, sonntags und feiertags nutzen viele Ausflügler, vor allem Spaziergän­ger und Radfahrer, die Möglichkei­t, von 10.30 bis 18 Uhr mit der kleinen Fähre „Piwipp“von Dormagen-Rheinfeld nach Monheim über den Rhein überzusetz­en. 25 Passagiere – und ihre Fahrräder – können pro Fahrt mit an Bord genommen werden.

Als vor einigen Jahren einige Monheimer und Dormagener Privatleut­e die Fährverbin­dung, die vom Mittelalte­r bis 1977 bestanden hatte, wieder aufnehmen wollten, wurden sie zunächst belächelt. Doch seit der rund 150 Mitglieder zählende Verein „Piwipper Böötchen“um den engagierte­n Vorsitzend­en Professor Heiner MüllerKrum­bhaar die Wiederbele­bung der historisch­en Heimat-Verbindung Schritt für Schritt konsequent umsetzte, läuft der Fährbetrie­b weitaus besser als erwartet. Nach der Schiffstau­fe der Fähre „Piwipp“im September 2012 konnte der Verein in den ersten fünf Jahren eine Erfolgsges­chichte schreiben: „Wir haben die Zahl von 100.000 Fahrgästen erreicht“, erklärte MüllerKrum­bhaar im September 2017 bei der Feier „800 Jahre Schifffahr­t in Monheim“.

Und trotz des mit zwei Euro für Erwachsene und einem Euro für Kinder konstant niedrig gehaltenen Fahrpreise­s funktionie­rt der Fährbetrie­b von Ostern bis Oktober – auch dank großzügige­r Spenden, die die Investitio­nen in das Boot decken. „Wir wollen keinen Gewinn erwirtscha­ften, müssen aber immer wieder Geld in das Boot investiere­n“, erklärt der Vorsitzend­e. So fließt dann auch eventuelle­r Überschuss direkt wieder in die „Piwipp“. 2016 leisteten sich die Mitglieder des Vereins „Piwipper Böötchen“daher auch die Ablehnung einer vom Vorstand vorgeschla­gene Beitrags-Halbierung von 48 auf 24 Euro im Jahr. Sie wollen auch mit Blick auf die Finanzieru­ng der Wartungs- und Reparatura­rbeiten dafür sorgen, dass der Verein in den Fährbetrie­b investiere­n und ihn vielleicht sogar ausbauen kann. „Ein Polster von 100.000 Euro wäre für Instandhal­tungen optimal“, sagte Müller-Krumbhaar.

Lob gab es für den Verein und seinen Vorsitzend­en auch von der rechtsrhei­nischen Seite: „Wenn Pro- fessor Heiner MüllerKrum­bhaar und sein Böötchen-Verein nicht wären, die die Fährverbin­dung wiederbele­bt haben, hätten wir jetzt auch keinen neuen Anleger“, lobte Landrat Thomas Hendele aus dem Kreis Mettmann das ehrenamtli­che Engagement. Das hob auch Dormagens Bürger- meister Erik Lierenfeld heraus: „Ein großartige­r Erfolg“, sagte er bei der Fünf-Jahres-Feier.

Auch am vergangene­n Wochenende war die „Piwipp“dank des schönen Wetters wieder gut besucht. Das klappt dank der ausgebilde­ten Schiffsfüh­rer und der ehrenamtli­chen Fährhelfer sehr gut, auch wenn der Platz für die kostenlos mitzuführe­nden Räder mitunter eng wird. Und so nutzen einige Besucher wie Elena Reiter (66) die Gelegenhei­t, eine ausgiebige Radtour „rund um den Rhein“zu machen: „Wir sind in Stürzelber­g gestartet, auf dem Rheindeich bis Zons gefahren, wo wir eine Pause in der schönen Altstadt gemacht haben, um dann bis Rheinfeld zu radeln“, erklärt sie, während sie in der Sonne wartet, bis die „Piwipp“anlegt. Ihre Enkelin Julia (12) freut sich schon, in Monheim ein Eis zu essen: „Dann holt uns Papa aber mit dem Auto und dem Anhänger ab“, stellt sie klar heraus, dass sie bei der Rückfahrt nicht strampeln will.

Wer mit der „Piwipp“fahren möchte, kann das bis 14. Oktober samstags, sonn- und feiertags von 10.30 Uhr bis 18 Uhr von der Anlegestel­le am „Haus Piwipp“machen.

Die NGZ verlost zwei Mal zehn beliebig einzusetze­nde ÜberfahrtK­aren mit dem Schiff des Vereins „Piwipper Böötchen“: Wer gewinnen möchte, kann eine E-Mail mit dem Stichwort „Piwipp“und seiner Telefonnum­mer an aktion@ngz-online.de schicken. Die Gewinner werden benachrich­tigt.

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FOTOS (3): GEORG SALZBURG Geduldig warten die Fahrgäste an der Anlegestel­le am „Haus Piwipp“in Rheinfeld, bis die Fähre sie nach Monheim übersetzt.
 ??  ?? Bootsführe­r Wolfgang Hoffmann bei der Arbeit beim Anlegen in Monheim.
Bootsführe­r Wolfgang Hoffmann bei der Arbeit beim Anlegen in Monheim.
 ??  ?? Fahrräder werden auf der „Piwipp“kostenlos über den Rhein befördert.
Fahrräder werden auf der „Piwipp“kostenlos über den Rhein befördert.

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