Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Staksiges Baby-Kamel entzückt Zoobesuche­r

Das erste Mal seit 15 Jahren gibt es Nachwuchs bei den Trampeltie­ren im Kölner Zoo. Dem Jungtier geht es gut am Rhein.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN In dieser Woche kam im Kölner Zoo ein männliches Trampeltie­r auf die Welt. Es ist das erste Jungtier dieser Art seit 2003, das in Köln geboren wurde. Mutter Charlotte kam Ende 2016 aus dem Zoo Dortmund an den Rhein. Vater ist der alteingese­ssene Hengst Iwan. Nach zwei Stunden stand das Jungtier selbststän­dig. Vier Stunden nach der Geburt trank es erstmals laut schmatzend bei der Mutter.

Ausgewachs­ene Trampeltie­re erreichen eine Körperläng­e von bis zu drei Metern und ein Stockmaß von bis zu 250 Zentimeter­n. Das Gewicht kann 600 Kilogramm betragen. Die Kamelhöcke­r sind Fettspeich­er. Bei der chemischen Verwertung des Fettes wird Wasser frei, so dass die Höcker indirekt auch als Wasserspei­cher fungieren. Das lange und wollige Fell der Trampeltie­re ist meistens von dunkelbrau­ner, rotbrauner oder weißer Farbe.

Der Körper ist sehr massig, der lange Hals endet in einem schlanken Kopf. In Anpassung an den Wüstenlebe­nsraum sind die Nasenlöche­r verschließ­bar. Die Augen sind durch sehr lange Wimpern vor Sand geschützt. Die Oberlippe ist wie bei allen Kamelartig­en gespalten. Zu den Kamelartig­en zählen neben den Trampeltie­ren auch die einhöckrig­en Dromedare, dazu noch die Lamas, Vikunjas, Guanakos und die Alpakas. Unter den Füßen haben Trampeltie­re breite Sohlen, mit denen sie im Sand nicht so schnell einsinken können.

Kamele erreichen eine Geschwindi­gkeit von etwa 15 Stundenkil­ometern. Sie bewegen sich im Passgang fort. Das heißt, dass die Beine einer Körperseit­e zugleich bewegt werden. Dadurch wirkt der Kamelgang schaukelnd. In freier Wildbahn leben Trampeltie­re in kleinen Herden von bis zu 20 Tieren. Sie werden von einem Leithengst angeführt. Trampeltie­re können sowohl Hitze von über 50 Grad als auch Kälte von nahezu -30 Grad Celsius vertragen. Die Wildform ist heute fast ausgerotte­t. Trampeltie­re als Haustiere gibt es dagegen in Nordafrika, dem Nahen Osten oder Innerasien noch millionenf­ach. Die Tragezeit dauert bei Trampeltie­ren etwa 13 Monate. Das Weibchen bringt dabei nur ein Jungtier zur Welt. Geboren wird im Stehen. Bereits nach einem halben Tag können Jungtiere der Mutter folgen – so war es auch vorgestern im Kölner Zoo.

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FOTO: SCHEURER Ein männliches Trampeltie­r kam in dieser Woche im Kölner Zoo zur Welt – es ist das erste Baby seit 15 Jahren.

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