Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zwölfjähri­ge spielt in ZDF-Serie „Frühling“

Marienberg-Schülerin Lara Günzel ist am Sonntag in der HerzkinoSe­rie zu sehen. Für die Dreharbeit­en musste sie oft nach Bayrischze­ll.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

NEUSS Lara Günzel hat es sich auf ihrem Kuschel-Sofa gemütlich gemacht. Hinter ihr hängt eine Pinnwand mit vielen Fotos. Eins zeigt die Zwölfjähri­ge mit Jan Sosniok – ihrem Vater, allerdings nur im Film. Denn Lara ist seit vergangene­m Jahr Teil der beliebten ZDF-HerzkinoSe­rie „Frühling“und an diesem Sonntag zur besten Fernsehzei­t ab 20.15 Uhr in einer neuen Episode als Tochter „Marie Kleinke“von „Vater“Sosniok (Tom Kleinke) zu sehen. Ganz klar, dass sich Lara mit ihren „richtigen“Eltern Torsten und Alexandra auf einen aufregende­n Fernsehabe­nd freut und sie länger aufbleiben darf als üblich. Für die Schülerin des Marienberg-Gymnasiums in Neuss, die in Zons zu Hause ist, ist es ein absoluter Höhepunkt in ihrer gerade gestarten Karriere als Schauspiel­erin.

Geplant war dieser Film-Einstieg nicht. Die Sechskläss­lerin bringt gleichwohl schon eine gute Voraussetz­ung mit, denn schon von kleinauf interessie­rt sie sich für Schauspiel­erei. Ein Talent, dass Mutter Alexandra bei ihrer Tochter entdeckte, weil diese „in vielen Situatione­n gut schauspiel­ern kann“. In der Kinder-Gruppe der Schauspiel­eschule Arturo in Köln übt sie regelmäßig, am Sonntag steht sie in dem von der Gruppe selbst entwickelt­en Stück „Wer ist der Loser?“auf der Bühne und spielt die Elja, „die reich, angeberisc­h und arrogant ist“, erzählt die Zwölfjähri­ge. „Schwer, so arrogant zu spielen, ihr Charakter ist nicht der beste“, sagt sie mit einem Lachen. Diese Schauspiel­schule erhielt die Anfrage einer CastingAge­ntur, die ein Mädchen für die Rolle der Marie in der ZDF-Serie suchte. Lara Günzel wurde gefragt und nach einem Casting in die Kartei der Agentur aufgenomme­n. „Beim Vorspreche­n musste ich über die Beerdigung meines Meerschwei­nchens reden“, erzählt sie. Was sie nicht wusste: Das war schon ein kleiner Text in der Rolle der Marie.

Lara wurde für die Rolle in „Frühling“, in der Simone Thomalla die Hauptrolle spielt, ausgewählt. Was folgte, war Stress pur für die Familie. Denn vier Folgen wurden im vergangene­n Jahr abgedreht. Dafür musste sie mit ihren Eltern jeweils zum Drehort Bayrischze­ll fliegen, zum Teil war sie drei Wochen weg. Immer wieder gab es Drehtage, zu denen sie fliegen musste, manchmal nur für einen Tag. „Das war keine einfache Zeit“, sagt Mutter Alexandra, „es wurde auch schulisch schwierig wegen der vielen Fehlzeiten“. Alleine 15 Drehtage gab es für die Folge, die im Mai zu sehen sein wird. Natürlich ist es aufregend und spannend. Smalltalk mit Simone Thomalla, ein herzliches Verhältnis mit ihrem Film-Vater Jan Sosniok, den Lara sehr sympathisc­h findet, und die Trainings mit ihrem weiblichen Coach. Dort ging es zum Beispiel darum, weinen zu üben. „Lara hat das unglaublic­h gut gemacht, auf Ansage hin glaubwürdi­g zu weinen“, erzählt ihre Mutter. „Ich habe zwischendu­rch gedacht: Das ist nicht mein Kind, das dort spielt.“Ohne Hilfsmitte­l schaffte es Lara. „Und ich musste viel weinen, weil auch immer wieder Szenen wiederholt wurden.“Inzwischen liegt die Anfrage für Drehs für weitere „Frühling“-Folgen vor. „Ob wir das machen, wissen wir wegen der Schule noch nicht“, sagt Alexandra Günzel.

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