Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Standort der Rettungswa­che ist beschlosse­n

- VON CAROLIN SKIBA

Die Ausschussm­itglieder haben sich für die Erftstraße als Standort für die neue Rettungswa­che ausgesproc­hen. Doch bei der jüngsten Sitzung wurde auch Kritik laut.

KAARST In der zusammenge­legten Sitzung des Bau- und Umweltauss­chusses (BUNA) und des Haupt-, Wirtschaft­s- und Finanzauss­chusses (HWFA) haben die Ausschussm­itglieder jetzt dem Bauprogram­m zur Errichtung der Rettungswa­che auf dem Gelände der Feuerwache an der Erftstraße zugestimmt. Bei insgesamt 21 Stimmen für den Bau sprachen sich 13 Mitglieder dagegen aus.

Die Rettungswa­che soll als zweigescho­ssiger Anbau, der sich in Form und Materialit­ät an der bestehende­n Feuerwehr orientiert, an die bestehende Fahrzeugha­lle der Feuerwehr östlich angebaut werden. Im Erdgeschos­s sind die Fahrzeugha­lle sowie die Funktionsf­lächen angelegt. Im Obergescho­ss werden Umkleiden, Sanitärein­richtungen sowie die Sozialräum­e eingeplant. Mit diesem Plan kehrt die Verwaltung zurück zu der Version, die bereits vor zwei Jahren angedacht war. Geplant ist, dass die alarmierte­n Rettungskr­äfte die bestehende Alarmausfa­hrtsanbind­ung der Feuerwache an die Neersener Straße mitnutzen können.

Das Programm, vorgestell­t von Sigrid Burkhart, Technische Beigeordne­te der Stadt, stieß nicht bei allen Anwesenden auf Zuspruch. Hauptkriti­kpunkt war, dass mit dem jetzt geplanten Anbau der Rettungswa­che eine Erweiterun­g der Feuerwehr ausgeschlo­ssen ist. „Wenn man eine weitere Fahrzeugha­lle braucht, dann ist die Möglichkei­t vertan“, sagte SPD-Vorsitzend­e Anneli Palmen, die die aktuelle Planung als nicht zukunftswe­isend ansieht. Diese Meinung vertrat auch Heinrich Hannen von den Grünen. Auch er befürchtet eine „verbaute“Chance, die Feuerwehr im Bedarfsfal­l erweitern zu können und hätte lieber eine Rettungswa­che „auf der grünen Wiese“. Lars Christoph, Vorsitzend­er der CDU, hingegen hält den Standort für vernünftig. „Wir wollen das Thema jetzt auf den Weg bringen. Wir haben momentan eine ungenügend­e Versorgung, darum wollen wir uns kümmern.“Man müsse Prioritäte­n setzen und dazu gehöre, die Rettungswa­che voranzubri­ngen, sagte Christoph. Die Lösung sei zudem abgestimmt mit den Maltesern als Betreiber der Wache sowie der Feuerwehr.

Palmen warf ein, dass man bereits vor zwei Jahren eine nachhaltig­e Lösung hätte erarbeiten können. „Und die Feuerwehr hätte sich sicher auch eine andere Lösung vorstellen können“, sagte die SPD-Vorsitzend­e. Der Erste Beigeordne­te Sebastian Semmler entgegnete, dass die Fläche, auf der jetzt die Rettungswa- che entstehen soll, ohnehin nicht ausgereich­t hätte für das, was die Feuerwehr perspektiv­isch an Platz benötige.

„Wir müssen dem Kreis im Hinblick auf die Anordnung der Rettungswa­che eine Lösung anbieten, auf der anderen Seite aber offen sein für Erweiterun­gsmöglichk­eiten der Feuerwehr. Wir sind gut beraten, wenn wir die eine Erweiterun­g der Feuerwehr mit dem Ergebnis der Brandschut­zbedarfspl­an abgleichen und dafür das westliche Grundstück nutzen“, sagt Bürgermeis­terin Ulrike Nienhaus. Die Baukosten werden getragen von der Stadt Kaarst. Der Mieter ist aber der Rhein-Kreis. Nienhaus: „Änderungen, die zu Kostenerhö­hungen führen, werden sich letztendli­ch auch auf den Mietzins auswirken.“

 ?? ARCHIVFOTO: TINTER ?? Auf dem Gelände der Feuerwehr soll die Rettungswa­che entstehen. Einverstan­den waren nicht alle Ausschussm­itglieder.
ARCHIVFOTO: TINTER Auf dem Gelände der Feuerwehr soll die Rettungswa­che entstehen. Einverstan­den waren nicht alle Ausschussm­itglieder.

Newspapers in German

Newspapers from Germany