Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kostenlose­r Bibliothek­sausweis wird geprüft

Im Kulturauss­chuss wurden Bettina Jahnke (RLT) und Alwin Müller-Jerina (Bibliothek) verabschie­det.

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(NEUSS (hbm) Wehmut und Aufbruchst­immung gingen Hand in Hand in der vergangene­n Sitzung des Kulturauss­chusses. Für zwei Institutsl­eiter war es gleichzeit­ig die letzte: RLT-Intendanti­n Bettina Jahnke wurde verabschie­det, und auch Alwin Müller-Jerina als Leiter der Stadtbibli­othek war zum letzten Mal dabei. Immerhin wurde auch dessen Nachfolger­in präsentier­t: Claudia Büchel, gebürtige Kölnerin, die seit September vergangene­n Jahres die Stadtbibli­othek Münster leitet, und ihren Wechsel mit viel Humor begründete: „Ich vermisste das Rheinland und meinen Mann.“

Zur Aufbruchst­immung passte auch, dass Andreas Spaniol, Katha- rina Dalichau und Stefan Schleue spielerisc­h den RLT-Spielplan der nächsten Saison vorstellte­n. Erstmals – und vermutlich auch letztmalig – präsentier­t von Reinar Ortmann, der noch Chefdramat­urg des Theaters ist, aber ab September für ein Jahr die Intendanz des RLT übernimmt.

Gleichwohl gab es auch Tagungsord­nungspunkt­e, die unter den Politikern für viel Diskussion sorgten. Einer betraf die Herstellun­gskosten für die Tafeln zur Reihe „Neuss historisch“. Es gehört zur Vereinbaru­ng, dass die Kosten ausschließ­lich von Sponsoren getragen werden – im Sinne eines „Mäzenatent­ums“, wie SPD-Sprecher Hartmut Rohmer sagte und zugleich auch monierte, wenn die Auftraggeb­er aus den Reihen der städtische­n „Töchter“wie Neuss Marketing oder Stadtwerke kämen. Was aber nicht der Fall sei, wie Archivleit­er Jens Metzdorf versichert­e.

Wenig erbaut zeigten sich alle Politiker, dass die Kostenlist­e für die Tafeln schon wieder überholt sei, wie Kulturamts­leiter Harald Müller verkündete. So müssten etwa für die kleinste Tafel rund 2100 statt 2000 Euro veranschla­gt werden, für die Standardfo­rm 2750 statt 2600 Euro. An Müllers Verweis auf die geänderte Preisliste des entspreche­nden Marktes kann jedoch auch die Politik nichts machen und stimmte zu.

Kommentarl­os wurde dagegen der Entgelterh­öhung in der Alten Post zugestimmt: Statt 4,20 Euro kostet die Unterricht­sstunde künftig 4,50 Euro (Über-28-Jährige), der Eintritt bei Veranstalt­ungen 13 statt 12 Euro. Teurer wird auch die Stadtbibli­othek – aber nur bei der verschickt­en, schriftlic­hen Erinnerung zu verspätete­n Medien oder ausstehend­en Gebühren: von 0,60 auf einen Euro. Auf Antrag der Grünen soll die Kulturverw­altung allerdings prüfen, welche Auswirkung­en ein kostenlose­r Ausweis auf die Finanzen haben wird. Die Grünen denken dabei vor allem an Kinder und Jugendlich­e unter 21 und verweisen auf das Beispiel Düsseldorf.

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