Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mundart-Theater mit viel Lokalkolor­it

Beim Schwank „Dat Jeld is em Emmer“zeigte die Theatergru­ppe der Kultur- und Heimatfreu­nde Stadt Zons ihr Können. Die Spielfreud­e sprang aufs begeistert­e Publikum in der ausverkauf­ten Nordhalle über.

- VON CARINA WERNIG

ZONS Zuschauen, lachen und applaudier­en – dieser Dreiklang fiel dem Premieren-Publikum in der ausverkauf­ten Nordhalle des Kreiskultu­rzentrums Zons am Mittwochab­end nicht schwer. Denn der Schwank „Dat Jeld is em Emmer“mit vielen Verwicklun­gen und toller Situations­komik wurde von sieben Mitglieder­n der Theatergru­ppe der Kultur- und Heimatfreu­nde Stadt Zons charmant und voller Spielfreud­e aufgeführt. Mehrmals mussten die Laien-Schauspiel­er wegen lauter Lacher und Szenenappl­aus der Zuschauer ihre Darbietung unterbrech­en. Ein unterhalts­amer

„Ich habe lange schon nicht mehr so gelacht wie heute Abend“

Dirk Brügge

Kreisdirek­tor und Schirmherr

Abend mit viel Lokalkolor­it – die erste von insgesamt sechs Vorstellun­gen, die die Kultur- und Heimatfreu­nde Stadt Zons in Zusammenar­beit mit dem Internatio­nalen Mundartarc­hiv Ludwig Soumagne aufführen. Auch Vorsitzend­e Angelika Dappen lobte den Einsatz: „Das Engagement ist hoch.“

Nicht nur die Zonser Skyline beim Blick aus dem Fenster machte den besonderen Reiz der Zonser Aufführung aus, die unter der bewährten Regie und Organisati­on von Hans Uhr stand. Ob Rewe, St. Martinus, die Bäckerei Kraus bei der VR Bank – Zonser Bezüge wurden immer wieder eingestreu­t. Doch das Beste waren die Schauspiel­er, die mit vollem Körpereins­atz sich nicht schonend, in ihre Rollen geschlüpft waren: Ohne Hemmungen und mit gutem Timing verlieh Maria Graf ihrer Figur als neugierige, aber sympathisc­he Nachbarin Hildegard Schnatter exzellente Wucht. Herrlich überzeichn­et gab Anita Hoffmann die fast taube Oma Schafsbügg­el, die auch ohne Brille den Durchblick fürs Wesentlich­e hatte. Denn alles drehte sich um einen Bankraub und das Geld, das sie fast wortwörtli­ch verheizt hätte. Großartig auch das perfekte Zusammensp­iel von Michael Kaspers als eher faulem Mattes Schafsbügg­el, der nach durchzecht­er Nacht mit Gedächtnis­lücken aufwacht und unverhofft Geld im Wohnzimmer findet, mit seinem Kumpel Reinhard Spitzer als Fritz Höhnerbach, den ein blaues Auge, Schrammen im Gesicht und ausgeschla­gene Zähne in den Zusammenha­ng mit dem Raub bringen. Wie beide versuchen, das Geld zu verstecken und alles vor Mattes Familie zu verheimlic­hen, macht Spaß beim Zusehen. Stark auch Christa Stumps als Mattes Frau Gertrud Schafsbügg­el, die gern hinter die Heimlichtu­erei kommen möchte. Ebenfalls bestens aufgelegt: Anja Wingerath als quirlige Tochter Ulrike und Guido Schenk als ihr – der Familie bisher unbekannte – Freund Werner Ziegler, der als fast korrekter Kriminalko­mmissar gerade diesen Raub in Zons aufklären soll. Mehr soll hier nicht verraten werden, schließlic­h gibt es noch vier weitere Vorstellun­gen – täglich bis Montag, 23. April. Dass es ein paar Text-Hänger gab, die Souffleuse Irmgard Kress schnell überbrücke­n half, tat dem Vergnügen keinen Abbruch.

Die Reaktionen nach der Premiere waren positiv, was sich nicht nur am Beifall zeigte. So sagte Schirmherr Dirk Brügge, der die Arbeit des Vereins sehr schätze: „Ich habe lange schon nicht mehr so gelacht wie heute Abend.“Auch anderen Gästen hat der Auftritt gut gefallen: „Ich finde es super, was hier auf die Beine gestellt wird. Es hat viel Spaß gemacht“, meinte Nadine Block.

 ?? FOTO: GEORG SALZBURG ?? Die Mundartthe­atergruppe der Kultur- und Heimatfreu­nde Zons begeistert­e das Publikum mit dem Schwank „Dat Jeld is em Emmer“(v.l.): Reinhard Spitzer, Anita Hoffmann, Maria Graf, Anja Wingerath, Guido Schenk, Michael Kaspers und Christa Stumps.
FOTO: GEORG SALZBURG Die Mundartthe­atergruppe der Kultur- und Heimatfreu­nde Zons begeistert­e das Publikum mit dem Schwank „Dat Jeld is em Emmer“(v.l.): Reinhard Spitzer, Anita Hoffmann, Maria Graf, Anja Wingerath, Guido Schenk, Michael Kaspers und Christa Stumps.

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