Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Das Leben einer Wiese im Laufe eines Jahres
Sachbuch John Lewis-Stempel hat es gut. Er besitzt eine Farm in der englischen Grafschaft Herefordshire, nahe an der Grenze zu Wales. Zu dieser Farm gehört eine Wiese, und diese Wiese, das schreibt er selbst, ist ein Ort, an dem man unwillkürlich ausatmet. Lewis-Stempel tritt stets mit Snoopy auf diese Wiese, seinem Jack Russel. Sie schauen bloß und riechen, das genügt: Der Dachs lebt dort, der Eckfleck-Bürstenbinder und die Wolfspinne. Wildblumen wachsen dort, Ilex, Erle, Feldahorn und Weißdorn. Über allem steht der Wind, und weil an so einem Ort jeder gern wäre, der früher an Sonntagnachmittagen „Der Doktor und das liebe Vieh“geguckt hat, schrieb der Farmer ein Buch über die Wiese und sein Leben mit den Tieren und den Pflanzen. „Ein Stück Land“gehört zum Genre des Nature Writing, und LewisStempel beschreibt präzise und mit Rückgriffen in die Kulturgeschichte, wie sich sein Stück Land im Laufe eines Jahres verändert. hols John LewisStempel: ihrem Millionen-Seller voranstellten. Zum Dank durfte Hopkins auf der zugehörigen Tour im Vorprogramm spielen und seinen Sound einem Arena-Publikum vorstellen.
Auf seiner Solo-Platte „Insides“stieß man erneut auf das ColdplayIntro, Hopkins hatte es zu einem Neun-Minuten-Stück ausgearbeitet. Im Abstand von vier, fünf Jahren veröffentlichte er fortan seine Alben, und nun ist da „Singularity“: eine Ode an die Transzendenz. Hopkins lebt inzwischen in L.A., und seine Musik klingt, als komponiere er sie unter freiem Himmel in der Wüste Kaliforniens: Vögel zwitschern („Feel First Life“) und ein Herz schlägt („Everything Connected“). Man hört Piano, Streicher und Gitarre, und manchmal zieht Hopkins das Tempo an und befreit den Bass. Ob er sphärischen Ambient macht oder brettharten Techno, immer flicht er eine Melodie ein, was die Platte menschenfreundlich wirken lässt. „Singularity“will man immer wieder hören. Philipp Holstein