Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
HTC SW startet spät, dann aber voll durch
Der Hockey-Zweitligist gerät in Hamburg zweimal mit 0:2 ins Hintertreffen, bringt aber noch vier Punkte mit nach Neuss. Górny verletzt.
NEUSS Obwohl sich der HTC SW Neuss bereits am Freitagabend auf die Reise nach Hamburg begeben hatte, benötigte der Hockey-Zweitligist in beiden Partien des Wochenendes Wachmacher in Form von frühen Gegentoren: Beim 3:3 (Halbzeit 2:2) am Samstag gegen das Schlusslicht Klipper THC lagen die Schützlinge von Trainer Matthias Gräber nach vier Minuten mit 0:2 zurück, gestern Mittag fing sich der HTC beim 3:2-Sieg (1:2) über die TG Heimfeld ebenfalls schon zu Beginn zwei Treffer.
Schon mit dem unbefriedigenden 3:3 bei Klipper – die dritte Punkteteilung im vierten Match der Rückrunde – hatte Schwarz-Weiß Tabellenplatz zwei an BW Köln (überraschte mit einem 3:2-Erfolg beim Spitzenreiter Hamburger Polo Club) verloren. Die Gastgeber, mit Hoffnungsträger Jan Simon (viele Jahre Abwehrchef des Düsseldorfer HC), aber doch ohne Phillip Fröschle und den Ex-Neusser Gregor Steins angetreten, bestraften schläfrige Rheinländer mit schnellen Treffern von Anton Körber, der in der zweiten Minute eine kurze Ecke verwandelte, und Moritz Eggers (4.). Ein Doppelschlag von Abbas Haider (12./Ecke) und dem angeschlagen ins Match gegangenen Tomasz Górny (13.) brachte die Schwarz-Weißen noch im ersten Viertel zurück in die Partie. Bis vier Minuten vor dem Ende tat sich danach vor beiden Toren lange nichts mehr. Dann schlug Neuss, gerade unbeschadet einer doppelten Unterzahl (Gelbe Karte für Christoph Martial/51., Grüne Karte für Abbas Haider/54.) entkommen, gnadenlos zu: Nach einer abgewehrten Strafecke nutzte Mario Stümpel den folgenden Konter zum 3:2 (56.). Hamburgs Coach Peter Krüger beorderte sofort seinen Torhüter auf die Bank – und mit einem zusätzlichen Feldspieler erzwang das Schlusslicht mit nur noch 13 Sekunden auf der Spieluhr die sechste Strafecke, die Markus Löhde zum Ausgleich nutzte. „Natürlich ist das ärgerlich“, sagte Gräber, räumt aber ein: „Wenn du das Spiel Revue passieren lässt, geht das schon in Ordnung. Wir haben nicht wirklich gut gespielt.“
In Heimfeld brauchten die Neusser nach ihrer Tiefschlafphase zum Start mit Gegentreffern durch Leonard Schöning (3.) und Tim Hirt (5.) bis zur zweiten Hälfte, um mit Toren von Julian Dettmer (24./Ecke) und Sebastian Draguhn (38.) zum Ausgleich zu kommen. Wie am Tag zuvor gingen die Gäste kurz vor Schluss in Führung, Abbas Haider gelang per Ecke das 3:2. Nur diesmal brachten die Neusser den Vorsprung über die Zeit. Und das war beileibe keine Selbstverständlichkeit, denn am Duell mit Klipper hatten Schwarz-Weiß noch böse zu knabbern: Für den gesundheitlich angeschlagenen Jonas Radeke stand in Heimfeld „Oldie“Marcin Pobuta (42 Jahre) im Kasten. Jan Mausberg, der am Tag zuvor unliebsame Bekanntschaft mit einem gegnerischen Schläger gemacht hatte, vermochte nur sehr sporadisch einzugreifen und Tomasz Górny war in dieser Partie so unglücklich auf die Schulter gefallen, dass er wohl unters Messer muss. Die Saison dürfte für den polnischen Nationalspieler damit gelaufen sein.