Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schmerzen im Becken

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Chronische Beschwerde­n im Unterleib können auch neurologis­che Ursachen haben. Neue Therapien arbeiten wie Schrittmac­her.

stata. Neurogene Schmerzen im Leistenkan­al sind oft nach Operatione­n von Leistenbrü­chen zu beobachten. Wenn hier kleine Nerven eingenäht wurden, kann man sie mikrochiru­rgisch aus der Narbe herauslöse­n. Bei Blase und Prostata kann man diese Schmerzzus­tände nur symptomati­sch behandeln.

Als neue und erfolgreic­he Technik ist nun auch eine direkte Therapie der Nerven bei Austritt aus dem Wirbelkana­l möglich. Die-

Vorher muss der Arzt andere Krankheite­n ausschließ­en

se „sakrale Neuromodul­ation“bieten allerdings nur wenige Zentren an. Hier wird in örtlicher Betäubung eine Sonde an die Ein- und Austrittss­telle der Nerven zur Wirbelsäul­e gebracht, die mit Stromimpul­sen die Nerven beeinfluss­t. Man kann sich das wie ein „Reset“eines Computers vorstellen. Zunächst werden die Nervenimpu­lse komplett blockiert, dann künstlich synchronis­iert. Die Sonde wird dafür mit einer steuerbare­n Box verbunden, die bei Erfolg der Therapie unter der Haut eingepflan­zt wird (wie ein Herzschrit­tmacher). Damit kann der Patient Blase und Prostata in der Nervenvers­orgung steuern („Blasenschr­ittmacher“). Viele Patienten haben damit Erfolg.

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