Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Med +: Gesundheitsmacher der Stadt vernetzen sich
Passgenau und effizient sollen Behandlungskonzepte sein. Das geht am besten, wenn alle Akteure zusammenarbeiten – so wie im Netzwerk Med +.
Der menschliche Körper ist ein komplexes Konstrukt. Entsprechend vielschichtig und verwoben sind Krankheitsbehandlungen und alle Dienstleistungen rund um die Gesundheit. Das sollte sich auch in den Behandlungskonzepten spiegeln – passgenau und effizient wirken sie am besten, wenn alle Akteure zusammenarbeiten. Eine solche Vernetzung zum Wohle der Menschen hat sich das Forum Gesundheitswirtschaft Düsseldorf (Med +) auf die Fahnen geschrieben. Die Stadt am Rhein scheint prädestiniert für ein solches Zusammenspiel der Kräfte: Die Mentalität hier sei „auf Netzwerken angelegt“, sagt Prof. Dr. med. Andreas MeyerFalcke. Er muss es wissen – als Vorstandsvorsitzender von Med + und als Gesundheitsdezernent der Stadt kennt er das Gesundheitswesen aus dem Effeff. Das Netzwerk hat sich immer mehr erweitert und strahlt über die Stadtgrenzen hinaus. Bei Med + vernetzen sich die Gesundheitsmacher der Stadt, seien es Vertreter aus Krankenhäusern und Pflegediensten, Ärzte, Apotheker und Physio- therapeuten oder Experten aus Sanitätshäusern und Krankentransportdiensten, Optiker und Orthopädische Schuhmacher. Und – ganz passend zu neuen technologischen und medizinischen Trends – beteiligen sich auch Softwareentwickler und Telekommunikationsspezialisten, Hotels und viele weitere Branchen. Stichwort Branchen: Die Gesundheitswirtschaft ist in Düsseldorf auch ein veritabler Wirtschaftsfaktor mit einem Umsatzvolumen von mehr als einer Milliarde Euro. Mehr als 90.000 Menschen arbeiten in fast 2000 Unternehmen der Branche. Dazu gehören 15 Krankenhäuser mit 5000 Bet- ten und mehr als 1000 niedergelassene Ärzte. Was haben die Patienten von der Vernetzung? Meyer-Falcke macht dies an der Diabetes-Behandlung beispielhaft deutlich: Wenn Ärzte mit Schuhmachern, Ernährungsberatern und Personal Trainern zusammenarbeiten, können sie umfassender – oder neudeutsch ganzheitlicher – beraten, den Diabetes-Patienten über die Behandlung hinaus auch Hinweise zu präventiver, sportlicher Betätigung oder richtiger Ernährung vermitteln. „Je besser ein solches Netzwerk funktioniert, desto besser ist das für die Patienten“, betont Meyer-Falcke.
JÜRGEN GROSCHE