Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Softdrinks besteuern

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Jedes sechste Kind in Deutschlan­d ist zu dick. Es ist damit einem erhöhten Risiko ausgesetzt, an Diabetes zu erkranken, Herz-Kreislauf-Probleme zu bekommen, gemobbt zu werden und seine Lebenszeit beträchtli­ch zu verkürzen.Während aber die Zahl der betroffene­n Kinder in gut situierten Haushalten sinkt, nimmt sie in sozial benachteil­igten Familien zu. Dass die Gesellscha­ft auseinande­r driftet, lässt sich auch daran ablesen.

Es wäre leicht, den Kindern zu helfen. Eine Steuer auf zuckerhalt­ige Getränke und Fastfood hat schon in Großbritan­nien, in Mexiko und Portugal viel Gutes bewirkt. Schweden legte erfolgreic­h Standards für gesunde Ernährung in Schulen und Kitas fest. Andere EU-Länder führten Regelungen zur Einschränk­ung von Werbung für ungesunde Lebensmitt­el ein. In Deutschlan­d gibt es nichts davon. Hier wird in Schulkiosk­en Süßes verkauft, in manchen Kitas gibt es noch immer regelmäßig Kekse. Es ist höchste Zeit für eine Steuer. Nicht nur aus ethischen, auch aus finanziell­en Gründen: Die Folgekoste­n von Übergewich­t bei Kindern liegen in dreistelli­ger Milliarden­höhe.

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