Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Die Explosion von Halifax
Das Schiff, das am 6. Dezember 1917 im Hafen von Halifax anlegen wollte, glich einer schwimmenden Bombe. Es hatte neben 2300 Tonnen Pikrinsäure, 200 Tonnen TNT und zehn Tonnen Schießbaumwolle auch 35 Tonnen Benzol in Fässern geladen. Die „Mont Blanc“hatte über Nacht vor Halifax geankert, am frühen Morgen wollte die Besatzung in den Hafen einfahren. Dafür musste sie eine Engstelle passieren. Dabei geschah es: Der norwegische Frachter „Imo“, der in Halifax gerade abgelegt und sich auf den Weg nach New York gemacht hatte, rammte die „Mont Blanc“. Das voll beladene Munitionsschiff geriet in Brand. Die Besatzung rettete sich in die Boote, das Schiff selbst trieb weiter Richtung Hafen, wo sich die Schaulustigen sammelten. Kaum jemand wusste zu diesem Zeitpunkt, welch gefährliche Ladung die „Mont Blanc“an Bord hatte. Um 9.04 Uhr kam es zur Explosion. Ein großer Teil der kanadischen Hafenstadt Halifax war innerhalb von Sekunden zerstört. Im Hafen überlebte kaum jemand, insgesamt starben etwa 1600 Menschen. Die Detonation von Halifax gilt bis heute als die größte von Menschen verursachte nicht-nukleare Explosion aller Zeiten. Der Grund für das Unglück konnte nie ermittelt werden: Auch wegen der zahlreichen Toten auf beiden Schiffen brachte der anschließende Prozess die Wahrheit über die Kollision zwischen „Imo“und „Mont Blanc“nie ans Licht.