Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Spekulatius ist nicht nur pur ein Genuss
Die würzigen Kekse sind in Deutschland ein typisches Weihnachtsgebäck. Aus ihnen lässt sich vieles machen.
Er gibt dem traditionellen Weihnachtsmarkt in Büttgen seinen Namen: der Spekulatius. Natürlich wird es das Gebäck auch an vielen Ständen auf dem Rathausplatz zum kostenlosen Knuspern geben. Bäckermeister Thomas Puppe hatte im Jahr 2010 sogar erstmals das Büttgener Gemeindewappen als Spekulatius präsentiert und dazu eigens eine Form anfertigen lassen. Es war sein Geschenk für den damals 30. Geburtstag des Spekulatiusmarkts.
Traditionell stellen die Abbildungen auf dem Gebäck die Geschichte vom Heiligen Nikolaus dar, aber inzwischen zeigen sie auch zeitgenössi- sche Motive wie Windmühlen, Bauernhäuser, Flugzeuge oder Schiffe. Meist haben sie einen regionalen Bezug:Weit verbreitet ist der Spekulatius in den Niederlanden, in Belgien und Frankreich, in Deutschland vor allem im Rheinland und Westfalen. Die rheinischen Motive zeigen oft auch charaktervolle Köpfe.Während der Spekulatius etwa in Belgien und den Niederlanden ganzjährig gegessen wird, ist er hierzulande ein typisches Weihnachtsgebäck. Für die Zeit danach (oder wer den klassischen Keks einfach satt hat) gibt es aber auch einige Rezeptideen zurVerwertung übrig gebliebener Spekulatius: Torten, Kuchen, Muffins, Pud- ding, als Creme, im Tiramisu oder als Likör – Küchen-Profis und Hobby-Konditoren haben sich schon so einiges einfallen lassen. Das Internet eröffnet einem die vielfältigen Möglichkeiten. Die Internetseite chefkoch.de listet insgesamt 555 Rezepte mit Spekulatius auf. Manches schnell gemacht in zehn Minuten, andere Vorschläge zeitaufwändiger, aber dennoch simpel. Hiernach scheint auch der Geschmack des Spekulatius mit vielen unterschiedlichen Früchten gut zu harmonieren, zum Beispiel mit Himbeeren, Kirschen, Apfel, Birne und Mandarinen. Der Resteverwertung scheinen also kaum Grenzen gesetzt.