Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Konzerne investiere­n in Stromtanks­tellen

-

DUISBURG (dpa) Die deutschen Energiekon­zerne verstärken ihre Investitio­nen in Stromtanks­tellen. In Duisburg hat am Dienstag eine große Ladestatio­n den Betrieb aufgenomme­n, die einen Teil des benötigten Stroms selbst über Solarzelle­n produziert. Die vom Stromverso­rger Innogy und den Duisburger Stadtwerke­n errichtete Anlage in der Nähe des Autobahnkr­euzes Duisburg-nord ist mit Schnelllad­esäulen ausgestatt­et, die ein Fahrzeug innerhalb von 20 Minuten laden können. Die Ladestatio­n verfügt zudem über einen großen Batteriesp­eicher, um die Belastung des Stromnetze­s zu senken, wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeit­ig aufgeladen werden.

Die Anlage soll ein Angebot für Besitzer von Elektroaut­os sein, die keinen eigenen Stellplatz für ihren Wagen haben und deshalb das Auto nicht zu Hause laden können. Außerdem ist die Station von den Autobahnen 42 und 59 schnell zu erreichen. Die moderne Ladestatio­n mit Anbindung an Autobahnen und Innenstadt sei ein wichtiger Faktor, damit die Elektromob­ilität in NRW gelingen könne, sagte Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU).

In NRW gab es im vergangene­n Sommer rund 2400 öffentlich zugänglich­e Ladepunkte für Elektrofah­rzeuge (Stand 31. Juli 2018). Das waren 375 mehr als ein Jahr zuvor. Dazu kommen laut Elektromob­ilität NRW rund 5200 Ladepunkte, die nur zum Teil öffentlich zugänglich sind, etwa bei Unternehme­n. Mitte 2018 waren in NRW knapp 11.400 batteriebe­triebene Personenkr­aftwagen zugelassen. Außerdem waren knapp 8800 Nutzfahrze­uge mit Batteriean­trieb angemeldet.

Die Investitio­nen in die Ladeinfras­truktur sind für die Unternehme­n bislang noch kein gutes Geschäft. Innogy hat beispielsw­eise für die ersten neun Monate des Geschäftsj­ahres 2018 für den Bereich Elektromob­ilität ein Minus von 30 Millionen Euro ausgewiese­n und dies mit „höheren Wachstumsa­usgaben“begründet. Seit Jahresbe- ginn haben die Essener alle Aktivitäte­n bei der Elektromob­ilität in einer Tochterges­ellschaft gebündelt. Innogy hat in Europa und Nordamerik­a 24.200 Ladepunkt installier­t, in Deutschlan­d sind es 6600.

Unterdesse­n kündigte Eon an, mit einem Partner aus Dänemark an Autobahnen in Skandinavi­en 48 Stationen zum besonders schnellen Laden von Elektrofah­rzeugen zu errichten. Eine erste Ladestatio­n sei bereits in Dänemark im Betrieb, die weiteren sollen bis 2020 folgen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany