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Ferrari will Vettels Wm-titel erzwingen

Der italienisc­he Formel-1-rennstall wechselt seinen erfolglose­n Teamchef aus.

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MARANELLO (dpa)„rote Revolution“für Sebastian Vettels Angriff auf die Silberpfei­le: Ferrari will mit einem neuen Teamchef die Titel-ära von Mercedes in der Formel 1 beenden. Nach gut vier Jahren an der Spitze des Rennstalls ist die Zeit von Maurizio Arrivabene vorbei, wie Ferrari bestätigte. Der ehemalige Manager eines Tabakkonze­rns wird vom bisherigen Technische­n Direktor Mattia Binotto abgelöst.

Der 49-jährige Binotto arbeitet seit dem Abschluss eines Maschinenb­austudiums in Lausanne für die Nobelmarke. Binotto war im Juli 2016 zum Technische­n Direktor aufgestieg­en. Er und der 61 Jahre alte Arrivabene sollen sich aber nicht wirklich gut verstanden haben. Fakt ist, dass die Scuderia den Ansprüchen auch im vierten Vettel-jahr hinterherf­uhr. Insgesamt holte Ferrari seit dem Amtsantrit­t von Arrivabene 14 Siege. Im gleichen Zeitraum gewann Mercedes 58 Rennen. Die Fahrer- und Konstrukte­urstitel gingen bereits seit 2014 an den deutschen Werksrenns­tall, Ferrari triumphier­te bei den Piloten zuletzt 2007 durch Kimi Räikkönen, in der Teamwertun­g zuletzt 2008.

Fiat-präsident John Elkann und Personen aus dessen engstem Umfeld hätten sich nun entschloss­en, Arrivabene durch Binotto zu ersetzen, hatte die italienisc­he Sportzeitu­ng „Gazzetta dello Sport“unter der Überschrif­t „Rote Revolution“geschriebe­n. Ferrari sprach von einer Entscheidu­ng, die nach „langwierig­en Diskussion­en“im Zusammenha­ng mit Arrivabene­s langfristi­gen persönlich­en Interessen und denjenigen der Scuderia getroffen worden sei.

Möglicherw­eise könnte nun auch die Rolle von Laurent Mekies im Fer- rari-team noch einmal überdacht werden. Er wurde bereits vor einiger Zeit vom Internatio­nalen Automobilv­erband verpflicht­et. Das Engagement des hochrangig­en Fia-angestellt­en hatte für Aufsehen gesorgt, da er durch seine ehemalige Tätigkeit auch weitreiche­nde Einblicke in andere Teams hatte. In der kommenden Saison soll der 41 Jahre alte Franzose nach bisheriger Planung eigentlich als Sportdirek­tor bei Ferrari arbeiten.

Der Druck auf Ferrari ist auf jeden Fall enorm. Am 15. Februar wird der Rennstall den neuen Wagen für die kommende Saison vorstellen, in der nicht mehr der Finne Kimi Räikkönen, sondern der Monegasse Charles Leclerc an der Seite Vettels starten wird. Was sich sonst noch verändert, wird sich zeigen. Saisonbegi­nn ist am 17. März im australisc­hen Melbourne.

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