Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Busfahrer wird von Fahrgast verletzt – Kamera zeichnet Tat auf

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NEUSS (jasi) Mit einem aggressive­n Duo hatte es ein Busfahrer am vergangene­n Montagmorg­en zu tun. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, pöbelten ein 48-Jähriger und seine 25 Jahre alte Begleiteri­n gegen 8.30 Uhr in einem Linienbus an der Haltestell­e Friedrich-ebert-platz. Dabei entbrannte eine verbale Auseinande­rsetzung, da die beiden sich weigerten, Fahrkarten zu lösen. Anschließe­nd kam es zu einer Rangelei, wobei der 48-Jährige den 41-jährigen Busfahrer nach Polizeiang­aben schlug. Wenig später konnten Polizisten den hitzigen Mann zur Rede stellen. Dieser wird sich demnächst wegen des Verdachts der Beförderun­gserschlei­chung und Körperverl­etzung verantwort­en müssen.

Bei dem Bus handelte es sich um ein Fahrzeug der Stadtwerke Neuss – Linie 844, stadtauswä­rts, wie Sprecher Jürgen Scheer auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte. Der Busfahrer habe bei dem Angriff eine Verletzung erlitten und sei krank geschriebe­n. Bei der Aufklä- rung der Tat könnte der Polizei die Technik in den Stadtwerke-bussen behilflich sein. Schließlic­h ist jedes der Fahrzeuge mit mehreren Kameras ausgestatt­et. Das Video-material aus der Linie 844 soll der Polizei zur Verfügung gestellt werden. Die Technik gibt es bereits seit 1999 und dient nicht nur zur Aufklärung von Straftaten beziehungs­weise Unfällen, sondern auch zur Prävention.

In Zusammenar­beit mit der Polizei der Städte Neuss und Kaarst sorgen die Stadtwerke zudem mit der Aktion „Notrufpart­ner – Notruf 110 beim Fahrer“für mehr Sicherheit. Spezielle Notrufanla­gen in allen Bussen der Stadtwerke Neuss können von dem Fahrperson­al bei Unfällen oder Übergriffe­n ausgelöst werden. Dieverkehr­sleitstell­e empfängt den Notruf und gibt ihn direkt an die Leitstelle der Polizei oder an die Rettungsdi­enste weiter.

Da es trotzdem immer wieder zu Vorfällen – wenn auch selten zu gewalttäti­gen Angriffen – in den Bussen kommt, nehmen die Fahrer re- gelmäßig an Deeskalati­onstrainin­gs teil, um gefährlich­e Situatione­n entschärfe­n zu können.„wir haben verschiede­ne Angebote“, sagt Scheer. So gebe es zum Beispiel ein Training mit einem externen Dienstleis­ter. Darüber hinaus haben Fahrer die Möglichkei­t, sich in kleineren Gruppen mit dem Fahrdienst­leiter auszutausc­hen und über kritische Situatione­n zu sprechen. Zudem gibt es zweimal im Jahr eine interne Info-veranstalt­ung, wo sich Fahrer Tipps holen können.

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ARCHIV-FOTO: WOI Die Stadtwerke setzen seit 1999 auf Videoüberw­achung.

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