Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU will Beitragsfr­eiheit für Kita-kinder über drei Jahren

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NEUSS (-nau) Das Land hilft bei der Finanzieru­ng der Kinderbetr­euung, und die CDU legt in Neuss noch eins drauf: Kinder im Alter von über drei Jahren sollen künftig den Kindergart­en kostenlos besuchen können. Mit einer entspreche­nden Ankündigun­g reagierten der Parteivors­itzende Jürgen Brautmeier und die Fraktionsv­orsitzende Helga Koenemann am Dienstag auf die Nachricht zur Reform des Kinderbild­ungsgesetz­es (Kibiz). Vier Wochen nach Verabschie­dung des Etats löst sich ein zentraler Streitpunk­t der Haushaltsd­ebatten teilweise in Luft auf.

CDU und Grüne waren von den anderen Fraktionen dafür geprügelt worden, dass sie sich – nach Zustimmung im Jugendhilf­eausschuss – am Ende einer Abschaffun­g oder auch nur Absenkung der Kita-gebühren doch noch verweigert­en. Statt selbst etwas zu tun, würde die Koalition, wie Arno Jansen (SPD) schimpfte, „mut- und ideenlos aufs Land verweisen“– das schon Eckpunkte für sein Kibiz und eine geplante Beitragsfr­eiheit vorgestell­t hatte. „Wir wollten das erst schwarz auf weiß haben“, kontert jetzt Koenemann.

Sie hatte die Qualität der Kinderbetr­euung mit einem ausreichen­den Angebot und flexiblen Öffnungsze­iten über eine finanziell­e Entlastung der Eltern gestellt, die ja eine Belastung der Stadt zur Folge haben würde. Und zwar in einer Größenordn­ung von fünf Mil- lionen Euro, wie Michael Klinkicht vom Koalitions­partner Grüne hinzufügte. Er verwies auf Millioneni­nvestition­en in neue Kita-gebäude und machte klar: Die Grünen wollen nicht – wenn sich die Konjunktur abkühlt und die Gewerbeste­uern einbrechen – über eine Wiedereinf­ührung der Kita-gebühren diskutiere­n müssen.

Nun also kommt Kibiz. Eine Milliarde Euro, so berichtet der Landtagsab­geordnete Jörg Geerlings, investiere das Land jährlich in die Verbesseru­ng der Kita-betreuung und führt damit ab dem Kita-jahr 2020/2021 ein zweites beitragsfr­eien Betreuungs­jahr ein. Sobald das Kibiz verabschie­det ist, will die CDU die Beitragsfr­eiheit dann auf alle Ü-3-jahrgänge ausweiten. Entspreche­nde Ratsanträg­e wären noch zu stellen. Die teurere Betreuung der Kinder unter drei Jahren soll allerdings gebührenpf­lichtig bleiben.

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ARCHIV: WOI Helga Koenemann: „Wollten das erst schwarz auf weiß haben.“

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