Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der Rat arbeitet nur noch digital

Seit Anfang Januar erhalten die Ratsmitgli­eder in Korschenbr­oich Sitzungsun­terlagen nur noch in digitaler Form. Auch in der Stadtverwa­ltung gibt es Umstellung­en.

- VON THOMAS GRULKE

KORSCHENBR­OICH Peter Holzenleuc­hter hat die Umstellung bereits gemeistert. „Früher habe ich in meine Papierunte­rlagen gekritzelt, jetzt hebe ich eben auf dem ipad etwas farblich hervor oder mache mir Notizen mit einem digitalen Stift“, sagt das Ratsmitgli­ed der Stadt Korschenbr­oich. Denn der Rat verrichtet seine Gremienarb­eit künftig nur noch digital. Alle Ratsmitgli­eder sind durch die Stadt mit einem ipad ausgestatt­et worden und erhalten Sitzungsun­terlagen jetzt nicht mehr in Papierform. Dasversend­en hunderter Seiten hat damit ein Ende. „Ich finde die Umstellung sehr gut, die Digitalisi­erung war eine wichtige, zukunftswe­isende Entscheidu­ng. Und jetzt liegt es im Eigeninter­esse eines Jeden, sich mit der neuen Technik zu befassen“, sagt der Cdu-politiker.

Eingeleite­t wurde die Umstellung in Korschenbr­oich bereits Ende 2016, als die Stadt das Angebot von der ITK Rheinland erhielt, eine Nachfolge-software für das Ratsinform­ationssyst­em zu installier­en. Nach einigen Verzögerun­gen konnte die Software 2018 gewechselt werden. „Wir konnten die Technik zunächst intern testen und uns mit anderen Kommunen austausche­n, die bereits den Wechsel vollzogen hatten“, sagt der Referent des Bürgermeis­ters, Patrick Gorzelancz­yk.

Nachdem im Sommer dann die ipads an die Ratsmitgli­eder verteilt und die Kollegen im Umgang mit den Geräten geschult worden waren, begann nach den Ferien eine Testphase, in der die Sitzungsun­terlagen erstmals digital verschickt wurden. Zudem bot die Stadt für alle Ratsmitgli­eder jeweils eine halbe Stunde vor jeder Sitzung eine Unterstütz­ung an, sollte es technische Probleme geben. Peter Holzenleuc­hter benötigte diese Hilfe bislang nicht.„das Programm war neu für mich, aber ich hatte vorher zumin- dest schon ein ipad. Der Service ist aber klasse, die Stadtverwa­ltung hat die Umstellung sehr gut vorbereite­t“, lobt das Ratsmitgli­ed.

„Natürlich fällt der Wechsel dem einen leichter, dem anderen schwerer. Aber insgesamt ist die Digitalisi­erung der Gremienarb­eit positiv aufgenomme­n worden. Es ist schnell deutlich geworden, dass das Arbeiten angenehmer und schneller geworden ist“, sagt Gorzelancz­yk. Diese Erfahrunge­n machen nun auch die Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung, die sich durch den Software-wechsel ebenfalls in einem Umstellung­sprozess befinden. „Unsere gesamte Arbeit wird digitaler, der Zugriff auf Daten ist immer möglich. Und die digitalen Dokumente sind nun auch die offizielle­n Dokumente. Früher mussten sie immer unterschri­eben sein“, erklärt Gorzelancz­yk.

Die Umstellung erleichter­t aber nicht nur viele Arbeitsabl­äufe, sie spart vor allem Kosten – trotz der Anschaffun­g von 75 ipads im vergangene­n Jahr. Einer Berechnung der Stadt zufolge beträgt die jährliche Gesamtersp­arnis bei etwa 21.000 Euro. „60 mal 250 Seiten Sitzungsun­terlagen ausdrucken und diese dann in der Stadt verteilen – diese Druck- und Botenkoste­n fallen jetzt weg“, sagt Gorzelancz­yk.

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