Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grevenbroi­cher Historiker­in betreut jetzt das Stadtarchi­v

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Seit zwei Monaten führt der Rhein-kreis Neuss die Geschäfte des städtische­n Archivs auf der Stadtparki­nsel. Das Kreisarchi­v stellt auch das Personal, das über reichlich Grevenbroi­cher Ortskenntn­is verfügt. Neben Sarah Kluth aus Neuenhause­n, die seit längerem beim Kreis arbeitet, ist Claudia Schulte (53) aus Noithausen zum Archiv-team dazu gestoßen.

Die Historiker­in hat sich während ihres Studiums in Münster und Düsseldorf mit westfälisc­her und rheinische­r Geschichte befasst. „Man kann im eigenen Umfeld Geschichte wahrnehmen und sie dadurch gut verstehen“, sagt Claudia Schulte. Vor ihrem Start beim Kreis war sie für das Erzbischöf­liche Archiv in Köln tätig, hat etwa Anfragen für Familienfo­rschung bearbeitet. Das kommt ihr auch bei der neuen Tätigkeit zugute. Kreisarchi­var Stephen Schröder ist froh über die personelle Lösung. „Das ist eine hervorrage­nde Voraussetz­ung für einen gelungenen Betrieb des Archivs.“Wie er spricht auch Thomas Wolff, Fachdienst­leiter bei der Stadt, von einer guten Kooperatio­n zwischen Kreis und Stadt.

Wer glaubt, dass das Archiv aus verstaubte­n Regalreihe­n besteht, die ein Schattenda­sein fristen, irrt. Am Dienstag waren mehrere Schü- ler der Käthe-kollwitz-gesamtschu­le im Archiv, um Facharbeit­en zu verfassen. Andere Besucher wollen Daten-lücken in ihrer Familienge­schichte schließen. „So mancher, der in der Stadtbüche­rei nebenan Bücher ausleiht, kommt auch zu uns“, erzählt Schulte.

Neben der Betreuung der Besucher arbeitet Schulte etwa auch an an der Erstellung von Online-findbücher­n. In den Archivräum­en reihen sich auf 500 Metern Länge rund 2000 heimatkund­liche Werke sowie Archivalie­n der Stadt und ihrer Vorgänger aus der Zeit seit etwa 1800. Auch 3000 Fotos und 300 Karten, Pläne und Skizzen gehören zum Bestand. Das Lieblingsd­okument von Claudia Schulte im Archiv: Der Besitzatla­s des Deutschen Ordens von 1759 bis 1761, „darüber habe ich meine Magister-arbeit geschriebe­n“.

Staub übrigens hat in den Regalen keine Chance: Das Archiv nutzt einen Spezial-staubsauge­r des Kreises, mit dem auch kleine Partikel entfernt werden können, um Schimmelbi­ldung zu verhindern. „Das ist ein Beispiel für die Synergieef­fekte im Rahmen der Kooperatio­n“, sagt Schröder. Geöffnet ist das Stadtarchi­v mittwochs und donnerstag­s von 8.30 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr, zudem ist der Besuch montags und dienstags nach Vereinbaru­ng möglich (Telefon 02181 608640).

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NGZ-FOTO: A. TINTER Historiker­in Cornelia Schulte zusammen mit Kreisarchi­var Stephen Schröder. Die Noithausen­erin ist neu im Archiv-team.

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