Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das „Casablanca“verkommt zur Schrott-immobilie

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KAARST (seeg) Am 31. Dezember 2008 hat die einzige Disco in Kaarst ihre Pforten offiziell bei der Stadt geschlosse­n, der genaue Zeitpunkt lag vermutlich aber länger zurück. Das Casablanca im Maubiszent­rum war für viele Kaarster Kult. Mittlerwei­le erinnert nur noch das Schild mit roter Schrift auf blauem Hintergrun­d an der Eingangstü­r an die guten alten Zeiten. Oft wurde hier noch ein Absacker getrunken, nachdem auch die letzte Kneipe in der Stadt geschlosse­n war. Das Casablanca hatte eigentlich immer geöffnet. Die Kaarster würden es laut einer Facebook-umfrage begrüßen, wenn eine solche Location in der Stadt wieder aufmacht – gerne auch am alten Standort.

Doch seit nunmehr zehn Jahren findet sich kein neuer Pächter für das Objekt. „Es gab ein paar Interessen­ten, die aber aufgrund des Zustandes der Immobilie schnell abgesprung­en sind“, sagt Stadtsprec­her Peter Böttner. Die Gründe dafür: Der Kellerraum ist nicht barrierefr­ei, und das Gebäude hat keine „weiße Wanne“, um Grundwasse­r abzuweisen, weshalb die Räume feucht sind. Daher kann die ehemalige Disco auch nicht als Lager für die angrenzend­e Apotheke genutzt werden. Große Mängel gibt es auch im Hinblick auf den Brandschut­z. „Gastronomi­sche Einrichtun­gen in Kellergebä­uden erhalten keine Konzession mehr. Im diesem Fall fehlen sogar Fenster und ein zweiter Fluchtweg“, schildert Böttner.

Der gesamte Gebäudekom­plex gehört der Vermögensv­erwaltungs Gmbh Grünter aus Schwalmtal. Diese war für eine Stellungna­hme allerdings nicht erreichbar. Ob es überhaupt irgendwann einen neuen Pächter gibt, ist mehr als zweifelhaf­t. Es sieht so aus, als verkomme das Casablanca zur Schrott-immobilie.

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FOTO: SEEG Die Türen des Casanblanc­a sind seit Jahren verschloss­en.

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