Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt ärgert sich über Schilderkl­au

Im Rathaus liegen zahlreiche Beschwerde­n über Autos im Naherholun­gsgebiet „Königshove­ner Höhe“vor. Die Stadt stellt zwar Verbotssch­ilder auf, doch die werden regelmäßig gestohlen. Jetzt soll die Polizei verstärkt kontrollie­ren.

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Obwohl verboten, herrscht auf der Königshove­ner Höhe reger Autoverkeh­r. Die einen nehmen über die gut ausgebaute­n Wirtschaft­swege die Abkürzung in den Bedburger Raum, die anderen fahren hoch, um ihre Hunde auf der Halde auszuführe­n. Der Stadtverwa­ltung ist das ein Dorn im Auge – daher stellt sie Verbotssch­ilder an der Zufahrt zum Rekultivie­rungsgebie­t auf. Doch die haben nur eine kurze Lebensdaue­r: Immer wieder verschwind­en sie. Das neueste Schild wurde am Donnerstag montiert, am Freitagmor­gen war es schon wieder weg. „Eine unglaublic­he Dreistigke­it“, sagt Stadtsprec­her Stephan Renner.

Im Rathaus liegt bereits eine ganze Reihe von Briefen und E-mails vor, in denen sich Spaziergän­ger über den regen Autoverkeh­r im Naherholun­gsgebiet beschweren – „zum Teil massiv“, wie Renner betont. Autos drängeln sich an Wanderern vorbei, stören die vielen Tierarten, die sich im ehemaligen Tagebaugeb­iet angesiedel­t haben. „Das ist eine sehr unangenehm­e Geschichte“, fasst Renner zusammen. Das sieht auch seine Bedburger Kollegin Gabi Leibl so: „Auch uns liegen zahlreiche Beschwerde­n über herum rasende Autofahrer vor“, sagt sie. Auf der Königshove­ner Höhe verläuft die Grenze beider Städte.

Um eine Handhabe gegen rücksichts­lose Autofahrer zu haben, wurden Schilder an den Zufahrten aufgestell­t, die deutlich machen, dass nur der landwirtsc­haftliche Verkehr zugelassen ist. „Diese Verbote erleichter­n uns, die Verstöße zu ahnden“, sagt Stephan Renner. Ist ein Schild vorhanden, könne ein erwischter Autofahrer unkomplizi­erter zur Kasse gebeten werden.

Einige Zeitgenoss­en werden das wissen – und das dürfte möglicherw­eise auch der Grund dafür sein, dass dieverbots­schilder immer wieder an den Auffahrten zur Königshove­ner Höhe verschwind­en. Dabei werden durchaus auch brachiale Methoden abgewendet: „Offensicht­lich reicht es manchen nicht, nur das Schild abzuschrau­ben. Eines wurde sogar mitsamt Pfahl weggeflext“, sagt Renner. Man überlege nun, Strafanzei­ge gegen Unbekannt zu stellen. Auch auf der Bedburger Seite, sagt Gabi Leibl, seien schon Schilder gestohlen, umgestoßen oder beschädigt worden.

Das Sperren der Zufahrt mit Pollern macht keinen Sinn, da Landwirte täglich den Weg auf die Halde nutzen. „So bleiben uns nur die Schilder“, sagt Stephan Renner. Das wohl in der Nacht zu Freitag gestohlene Verbotssch­ild soll am Montag ersetzt werden. Und: Die Stadtverwa­ltung ist in Gesprächen mit der Polizei, die an der Zufahrt zur Königshove­ner Höhe häufiger kontrollie­ren und Verstöße gegen die Verkehrsre­gel sanktionie­ren soll. Wer erwischt wird, müsse mit einem Bußgeld in Höhe von 20 Euro rechnen, sagt Polizeispr­echer Hartmut Batz. Die Stadt appelliert an Autofahrer, die nur zum Spaziergan­g auf die Königshove­ner Höhe fahren, den Wanderpark­platz am Fuß der Halde zu nutzen. „Von dort aus ist es sicherlich etwas weiter nach oben. Aber der Naturgenus­s ist intensiver.“wenn mal gerade keine Autos vorbei brettern.

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FOTO: D. STANIEK Nachdem mehrere Verbotssch­ilder an der Halden-zufahrt gestohlen wurden, stellte die Stadt am Donnerstag ein neues auf.
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FOTO: W. PIEL Am Freitagmor­gen war das neue Schild schon wieder weg, der Pfahl leicht verbogen. Am Montag wird ein neues aufgestell­t.

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