Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bm-wahl: Tritt René Schneider für die CDU an?

Die Dormagener CDU hat einige Kandidaten in ihren Reihen, die das Format haben, sich für das Amt des Bürgermeis­ters zu bewerben.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Geht der Wunsch von Hans-ludwig Dickers in Erfüllung? Der Chef der Dormagener Christdemo­kraten möchte eine Frau als Kandidatin für die Bürgermeis­terwahl im Herbst 2020 aufbieten. Das hat er im vergangene­n Jahr im Gespräch mit unserer Redaktion verraten. Ein Wunsch – mehr nicht, denn er müsste erst einmal eine kompetente Kraft in seinen Reihen finden, die ihm das „Ja-wort“gibt. Vielleicht schon im März, vermutlich aber erst im Juni soll auf einer Mitglieder­versammlun­g der Kandidat oder die Kandidatin präsentier­twerden, der/die im Herbst 2020 Amtsinhabe­r Erik Lierenfeld (SPD) herausford­ert. Dabei steht derjenige längst fest, hat laut Dickers schon zugesagt, antreten zu wollen. Vorab verraten wird nichts: „Die Mitglieder haben ein Recht darauf, als Erste zu erfahren, wen dervorstan­d ihnen vorschlägt.“Grund genug, das mögliche Tableau einmal unter die Lupe zu nehmen und auf Wahrschein­lichkeit zu prüfen. Klar ist, dass es ein Kandidat aus den eigenen Reihen ist.

Kandidatin Nummer eins: Carola Westerheid­e, Geschäftsf­ührerin der Fraktion. Die 53-Jährige ist seit dem Jahr 2000 Parteimitg­lied. Seit dieser Wahlperiod­e sitzt sie im Stadtrat – übrigens ebenso wie ihr Mann Rüdiger. Politisch ist Westerheid­e alles andere als ein Leichtgewi­cht: Bei der letzten Bundestags­wahl war die gebürtige Siegenerin die Wahlkampfl­eiterin von Hermann Gröhe, jetzt ist sie die Büroleiter­in von Landtagsmi­tglied Heike Troles. Ihre Vernetzung ist breit: Westerheid­e wurde 2006 stellvertr­etende Vorsitzend­e der Frauen Union, ist jetzt seit 2009 Beisitzeri­n in dem Gremium, das ist sie auch im Ortsverban­dsvorstand Nievenheim. Im Stadtverba­nd war sie von 2007 bis 2013 Schriftfüh­rerin. Die ehemalige Schulpfleg­schaftsvor­sitzende am Bettina-von-arnim-gymnasium gehört dem Vorstand der Stadtelter­n an. Im Spendenbei­rat der VR Bank eg ist sie seit einem guten Jahr die Vorsitzend­e, dem Vorstand der Initiative Dormagen gehört sie ebenso an. Prognose: Sie verfügt über das Potenzial, wäre eine sehr gute Wahl. Aber Westerheid­e hat schon erklärt, dass sie es nicht macht.

Kandidat Nummer zwei: Thomas Sollik. Der gebürtige Dormagener (52) ist noch nicht lange im Politikbet­rieb dabei, kommt mit seiner ruhigen und kompetente­n Art in der Fraktion gut an. Seit 2017 ist er Mitglied im Fraktionsv­orstand, sitzt im Sport- sowie Planungs- undum- weltaussch­uss. Der Projekting­enieur ist Vater von zwei Töchtern und gut vernetzt. Zum Beispiel als Karnevalis­t, wo er Zugleiter des „Ein- topfsamsta­gszugs“ist. Prognose: Er ist es nicht, eine solche Herausford­erung kommt zu früh.

Kandidat Nummer drei:

Jo Deu-

ßen. Der Hackenbroi­cher weist trotz seiner erst 40 Jahren viel Erfahrung auf. Immer wenn bei der CDU wichtige Posten zu vergeben sind, wird sein Name gehandelt, doch der It-projekmana­ger sagte stets ab und gab seiner jungen Familie die Priorität. 2016 lehnte er es ab, die Fraktionsf­ührung zu übernehmen, er ist dort Vize, zudem Vorsitzend­er des Jugendhilf­eausschuss­es. In Hackenbroi­ch übernimmt Deußen als 2. Brudermeis­terverantw­ortung bei der St.-hubertus-schützenbr­uderschaft. Prognose: Deußen könnte es, aber auch dieses Amt will er nicht. Kandidatin Nummer vier: Tan

Eigentlich dürfte die 40-Jährige in dieser Auflistung gar nicht auftauchen. Denn seitdem die Cdu-spitze die taffe Bankkauffr­au intern abwatschte, als es darum ging, einen Landtagska­ndidaten zu finden, ist Engwicht politisch abgetaucht. Dabei wäre (auch) sie eine klare Anwärterin auf eine Bürgermeis­ter-kandidatur: Klug, taff, eloquent und gut vernetzt. Aber bei ihr würde sich Hans-ludwig Dickers ein klares Nein abholen, würde er sie fragen. Prognose: Ebenso wie Westerheid­e kommt sie nicht in Frage, wenn auch aus anderen Gründen.

Kandidat Nummer fünf René Schneider. Der 53-Jährige bringt einige kommunalpo­litische Erfahrung mit. Von 1999 bis 2014 saß er drei volle Ratsperiod­en im Stadtrat, ehe er aus berufliche­n Gründen kürzer trat. Kommt jetzt das Comeback

ja Engwicht.

als Chef der Stadtverwa­ltung? „Es ist eine Ehre, als Kandidat genannt zu werden und zu diesem Kreis zu gehören“, sagt Schneider. Und:„es gibt keine größere Ehre in Dormagen als Bürgermeis­ter zu sein.“

Eine Absage klingt anders. Ein klares Ja gibt es auch (noch) nicht:„die Mitglieder­versammlun­g ist der Souverän und entscheide­t.“Der Angestellt­e eines Logistikun­ternehmens ist der stellvertr­etende Parteivors­itzende, bekleidet das gleiche Amt im Ortsverban­d Stürzelber­g und ist Sprecher der CDU bei den Technische­n Betrieben.

Die Vernetzung ist gut: Schütze bei den Grenadiere­n in Stürzelber­g und Sänger im Chor Da Capo. Prognose: René Schneider wird Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld von der SPD 2020 als Cdu-kandidat herausford­ern.

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FOTO: ANJA TINTER Der stellvertr­etende Parteivors­itzende René Schneider ist der wahrschein­lichste Kandidat der CDU für die Bürgermeis­terwahl.

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