Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Einbruch ins Kadewe vor zehn Jahren bleibt ungeklärt

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BERLIN (dpa) Der millionens­chwere Einbruch in das Berliner Luxuskaufh­aus Kadewe vor zehn Jahren bleibt ohne Folgen für die Täter. In der Nacht zum 25. Januar 2009 waren Diebe in das Kaufhaus des Westens eingebroch­en, sie stahlen teure Uhren und wertvollen Schmuck im Millionenw­ert. Die festgenomm­enen Zwillinge wurden wieder freigelass­en, weil eine DNA-SPUR in einem sichergest­ellten Handschuh am Tatort keinem der beiden Brüder eindeutig zugeordnet werden konnte. Die Ermittlung­en wurden im September 2010 eingestell­t. Danach war geprüft worden, mit neuen wissenscha­ftlichen Methoden dieverdäch­tigen doch noch zu überführen.

Gegen die verdächtig­en Brüder wird jedoch nicht neu ermittelt. „Wir haben uns die Zähne ausge- bissen – das Verfahren ist tot“, sagte Oberstaats­anwalt Sjors Kamstra. „Das war eine sehr gut geplante Tat.“Die Staatsanwa­ltschaft habe auch ein Bewegungsg­utachten erstellen lassen, so Kamstra. Die Analyse vonvideoau­fnahmen vom Tatort sei zu dem Schluss gekommen, dass die Zwillinge nicht mit den maskierten Tätern auf den Kaufhaus-kameras identisch sind.

Für eine Anklage habe es nicht gereicht, sagte der Oberstaats­anwalt. Zudem sei die DNA-SPUR „nur mäßig“gewesen – es war ein winziger Schweißtro­pfen in dem Handschuh. All das habe gegen ein neuesverfa­hren gesprochen. Diebstahl in besonders schwerem Fall verjährt voraussich­tlich 2020 – zehn Jahre nach Einstellun­g der Ermittlung­en.

Nach der Festnahme der damals 27-jährigen polizeibek­annten Zwillinge in der Nähe von Bremen freuten sich die Ermittler zu früh. Wer von den beiden Zwillingen den Schweiß hinterließ, konnte nicht eindeutig festgestel­lt werden. Die Brüder warteten in der Untersuchu­ngshaft ab und schwiegen. Mitte März 2009 wurden sie entlassen. Der Großteil der Beute tauchte nicht wieder auf.

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