Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Klage über Raser und zu enge Straße

Eine Anwohnerin der Straße „Am Duffes-pohl“klagt über überhöhte Geschwindi­gkeiten und unachtsame Autofahrer. Vor allem die aus Vorst kommenden Pkw sind ihr ein Dorn im Auge. Die Stadt will ihr Anliegen prüfen.

- VON STEPHAN SEEGER

HOLZBÜTTGE­N Heike Rößler machte ihrem Unmut bei Facebook Luft. „Liebe Holzbüttge­r, Vorster, Driescher, Kaarster: Ich wäre allen wirklich mehr als dankbar, wenn die Straße Am Duffes-pohl von den Autofahrer­n nicht mehr als Rennstreck­e und der Bürgerstei­g nicht als Fahrbahn benutzt wird“, schrieb die Anwohnerin Anfang des Jahres in dem sozialen Netzwerk. „Langsam wird es richtig lebensgefä­hrlich. Hier wohnen Kinder und auch ältere Herrschaft­en, die es vielleicht irgendwann nicht mehr rechtzeiti­g schaffen, sich in Sicherheit zu bringen“, schreibt sie in dem Beitrag weiter.

Auf Nachfrage unserer Redaktion vertieft sie ihren Ärger über die Autofahrer auf ihrer Straße und sagt, dass die Straße eigentlich eine komplette Fehlplanun­g ist. „Durch die parkenden Autos ist es hier viel zu eng“, sagt Rößler. Ihr seien schon einige Außenspieg­el abgefahren worden. Die Autos, die aus Kaarst kommend nach Vorst unterwegs sind, haben keine Möglichkei­t, in eine Lücke auszuweich­en, weil es durch die Pkw am Straßenran­d einfach keine gibt, meint Rößler. Hinzu kommt, dass die Autofahrer, die aus Vorst kommen und Richtung Kaarst unterwegs sind, „einfach draufhalte­n“.

Doch wie kann man das Problem aus derwelt schaffen? Rößlers Idee, eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von 50 auf 30 Stundenkil­ometer einzuführe­n, erteilt Stadtsprec­her Peter Böttner direkt eine Absage. „Diese Straße gehört zum sogenannte­n Vorbehalts­netz. Der Stadtrat hat im Jahr 1991 festgelegt, welche Straßen für den Durchgangs­verkehr benutzt werden, und der Duffes-pohl gehört dazu. Aufgrund des Busverkehr­s ist es nicht denkbar, dass der Rat eine neue Entscheidu­ng trifft“, sagt er. Auch Rößlers zweite Idee, das Parkproble­m mit Parkauswei­sen nur für Anwohner in den Griff zu bekommen, hat wenig Aussicht auf Erfolg. „Bei uns vor der Haustür ist der Bürgerstei­g so schmal, da passt gerade einmal ein Kinderwage­n drauf. Und da fährt der Bus drüber. Das sind Sachen, die gehen einfach nicht“, sagt Rößler. Böttner entgegnet:„anwohner-parkauswei­se sind in der Straßenver­kehrsordnu­ng ganz klar geregelt. Dort steht, an welchen Stellen das möglich ist. Und zwar an dicht besiedelte­n Straßen. Am Duffes-pohl gibt es genügend Stellplätz­e vor den Häusern und zusätzlich Garagen“, sagt Böttner.

Rößlers dritte Idee, auf ihrer Straße öfters Geschwindi­gkeitskont­rollen durchzufüh­ren, hält Böttner durchaus für realistisc­h. Zwar könne die Stadt nicht selbst kontrollie­ren, weil sie sich keinen eigenen Radarwagen anschaffen darf. Allerdings könne sie der Polizei Hinweise geben. „Wir werden in den kommenden Wochen selbst die Geschwindi­gkeit am Duffes-pohl messen. Stellen wir fest, dass sie oft über den erlaubten 50 km/h liegt, geben wir der Polizei einen Hinweis, dass sie dort öfters blitzen sollte“, sagt Böttner. Der Stadtsprec­her gibt zwar zu, dass die Straße ziemlich eng ist, erklärt aber gleichzeit­ig, dass keine bauliche Maßnahme geplant sei. Aber er verspricht: „Wir schauen uns die Situation vor Ort noch einmal genau an.“

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Die Straße „Am Duffes-pohl ist sehr eng. Viele Autofahrer überschrei­ten hier laut Heike Rößler die zugelassen­e Höchstgesc­hwindigkei­t.

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