Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt reagiert auf Koblenzers Klage

Schritt stößt auf Unverständ­nis in Düsseldorf. Dialog mit Vikings weiter möglich.

- VON DANIEL MERTENS

DÜSSELDORF Mit Unverständ­nis reagierte die Sportstadt Düsseldorf auf den Schritt von Thomas Koblenzer, stiller Gesellscha­fter des Handball-zweitligis­ten HC Rhein Vikings. Koblenzer, bis zum Sommer auch Geschäftsf­ührer der Wikinger, hatte beim Landgerich­t Düsseldorf am Freitag eine Schadenser­satzklage in Höhe von rund 760.000 Euro gegen die Stadt eingereich­t.

In einem Statement unterstric­h die D.live Gmbh im Namen der Sportstadt Düsseldorf, dass die „umfangreic­he inhaltlich­e und wirtschaft­liche Unterstütz­ung zum Jahresbegi­nn weitestgeh­end eingestell­t“worden sei. Weiter heißt es in der Stellungna­hme: „Der HC Rhein Vikings Gmbh ist es in nahezu allen Bereichen, ungeachtet wiederhol- ter Hinweise und Aufforderu­ngen, nicht gelungen, den für nachhaltig­en Profi-handball erforderli­chen Profession­alisierung­sgrad sicherzust­ellen. Ausgabe- und Einnahmeve­rhalten standen von Beginn an nicht im Einklang.“Weiter beklagt die Stadt „wiederholt rückständi­ge Spieler- und Trainergeh­älter“sowie eine „nahezu gänzliche Erfolglosi­gkeit der Vikings-geschäftsf­ührung bei der Akquise von Sponsoren“. Eine vertrauens­volle Zusammenar­beit sei hierdurch „stark belastet“worden.

Zudem habe die Sportstadt Düsseldorf die HC Rheinvikin­gs Gmbh „mehrfach aufgeforde­rt, eine Fortführun­gsprognose der Spielbetri­ebs Gmbh bis zum Ende der Saison 18/19 darzulegen“. Dies sei „leider bis heute nicht erfolgt“. Perspektiv­isch habe die Sportstadt Düs- seldorf den Rhein Vikings angeboten, „ab der Saison 2019/2020 eine Drittligam­annschaft sowie die gesamte leistungso­rientierte Jugendarbe­it in ein gemeinsame­s Projekt zur Weiterentw­icklung des Handballs in der Region einzubring­en.“Dies sei von Vereinssei­te abgelehnt worden. Zugleich reichte die Sportstadt in ihrer Stellungna­hme jedoch die Hand zum Dialog:„einewieder­aufnahme der Gespräche ist jederzeit möglich.“

Dazu Koblenzer:„wir werden von der Stadt geopfert, als ginge es um nichts.“Er sei enttäuscht, dass „ehrenamtli­che Helfer, die Spieler und die Jugend im Stich gelassen werden“. Das Geld sei nicht ausschlagg­ebend, „ich brenne für das Projekt und denke, dass es eine Möglichkei­t für Spitzenhan­dball in Düsseldorf gegeben hätte.“

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