Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadt reagiert auf Koblenzers Klage
Schritt stößt auf Unverständnis in Düsseldorf. Dialog mit Vikings weiter möglich.
DÜSSELDORF Mit Unverständnis reagierte die Sportstadt Düsseldorf auf den Schritt von Thomas Koblenzer, stiller Gesellschafter des Handball-zweitligisten HC Rhein Vikings. Koblenzer, bis zum Sommer auch Geschäftsführer der Wikinger, hatte beim Landgericht Düsseldorf am Freitag eine Schadensersatzklage in Höhe von rund 760.000 Euro gegen die Stadt eingereicht.
In einem Statement unterstrich die D.live Gmbh im Namen der Sportstadt Düsseldorf, dass die „umfangreiche inhaltliche und wirtschaftliche Unterstützung zum Jahresbeginn weitestgehend eingestellt“worden sei. Weiter heißt es in der Stellungnahme: „Der HC Rhein Vikings Gmbh ist es in nahezu allen Bereichen, ungeachtet wiederhol- ter Hinweise und Aufforderungen, nicht gelungen, den für nachhaltigen Profi-handball erforderlichen Professionalisierungsgrad sicherzustellen. Ausgabe- und Einnahmeverhalten standen von Beginn an nicht im Einklang.“Weiter beklagt die Stadt „wiederholt rückständige Spieler- und Trainergehälter“sowie eine „nahezu gänzliche Erfolglosigkeit der Vikings-geschäftsführung bei der Akquise von Sponsoren“. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sei hierdurch „stark belastet“worden.
Zudem habe die Sportstadt Düsseldorf die HC Rheinvikings Gmbh „mehrfach aufgefordert, eine Fortführungsprognose der Spielbetriebs Gmbh bis zum Ende der Saison 18/19 darzulegen“. Dies sei „leider bis heute nicht erfolgt“. Perspektivisch habe die Sportstadt Düs- seldorf den Rhein Vikings angeboten, „ab der Saison 2019/2020 eine Drittligamannschaft sowie die gesamte leistungsorientierte Jugendarbeit in ein gemeinsames Projekt zur Weiterentwicklung des Handballs in der Region einzubringen.“Dies sei von Vereinsseite abgelehnt worden. Zugleich reichte die Sportstadt in ihrer Stellungnahme jedoch die Hand zum Dialog:„einewiederaufnahme der Gespräche ist jederzeit möglich.“
Dazu Koblenzer:„wir werden von der Stadt geopfert, als ginge es um nichts.“Er sei enttäuscht, dass „ehrenamtliche Helfer, die Spieler und die Jugend im Stich gelassen werden“. Das Geld sei nicht ausschlaggebend, „ich brenne für das Projekt und denke, dass es eine Möglichkeit für Spitzenhandball in Düsseldorf gegeben hätte.“