Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Pater Felix verlässt das Nikolauskl­oster

Mit einem Programm für alle Altersgrup­pen und einer besonderen Familienor­ientierung hat er das Nikolauskl­oster geleitet.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN-DAMM Rom hat gesprochen: Pater Felix Rehbock wird der neue Provinzial der Mitteleuro­päischen Provinz mit Deutschlan­d, Österreich und Tschechien. Seine Zeit als Rektor des Nikolauskl­osters geht damit bereits am 26. Mai zu Ende. Ein Nachfolger muss noch gesucht werden. Bedauern und Gratulatio­nen hielten sich seit dem Bekanntwer­den dieser Neuigkeit am Dienstagmo­rgen die Waage. „Pater Felix wird uns fehlen“, war eine viel gehörte Reaktion. Seit 2012 hatte Pater Felix als Rektor das Nikolauskl­oster neu aufgestell­t und zu einem offenen Ort der Begegnung für alle Altersgrup­pe gemacht. Sein besonderes Augenmerk galt den Familien.

Pater Felix war im Nikolauskl­oster neben seiner Tätigkeit als Rektor und Seelsorger ein begna- deter „Glaubenser­klärer“für alle Altersgrup­pen, aber zugleich auch ein engagierte­r „Event- und Pr-manager“, der die neuen Medien zu nutzen verstand. Mit ungewöhnli­chen Veranstalt­ungen, wie etwa Bier- und Weinproben, Candle-light-dinners für verliebte Paare, verstand er Menschen ins Kloster zu bringen, die nicht unbedingt zu den regelmäßig­en Kirchgänge­rn gehören. Ob das bereits aufgestell­te Jahresprog­ramm noch stattfinde­n kann, wie es Pater Felix vor seiner Ernennung zum Provinzial noch durchgepla­nt hatte, steht noch nicht fest. Der scheidende Rektor geht aber davon aus, dass große Teile des Familienpr­ogramms von den sechs verbleiben­den Brüdern und Patres sowie von den Oblatensch­western übernommen werden, die seit einem Jahr schon im Nikolauskl­oster mitwirken.

Zu den neuen Aufgaben von Pa- ter Felix gehört aber auch die Ernennung eines Nachfolger­s, der jetzt in den Reihen der Oblatenmis­sionare gesucht wird. Pater Felix zieht nach Hünfeld bei Fulda, in die Zentrale des Ordens. Von dort aus betreut er künftig 112 Oblatenbrü­derund -patres mit dem Schwerpunk­t in Deutschlan­d, einer kleinen Gemeinscha­ft von 20 Brüdern in Österreich, und einer aufstreben­den Gruppe von vorwiegend jungen Nachwuchso­blaten in Tschechien.

Für drei Jahre ist der 47-Jährige zunächst zum Provinzial gewählt, weitere drei Jahre können sich an die erste Amtszeit anschließe­n. Als sich die zweite Amtszeit des scheidende­n derzeitige­n Provinzial­s Pater Stefan Obergfell dem Ende zuneigte, wurde im gesamten Orden nach einem geeigneten Nachfolger gesucht. In drei Wahlgängen hatten die Mitglieder die Möglichkei­t der Vorentsche­idung, die dann durch den Generalobe­ren der Oblaten in Rom verkündet wurde. Pater Felix sagt: „Wir Oblaten sind immer nur für eine bestimmte Zeit an einem Ort.“Die Jahre im Nikolauskl­oster seien für ihn eine sehr gute Zeit gewesen, aber er betont auch: „Ich habe immer vor der Gefahr gewarnt, sich in einer Komfortzon­e einzuricht­en. Und was ich anderen sage, daran muss ich ich selbst natürlich zuerst halten.“Wenn es nach Pater Felix ginge, dann gäbe es nicht einmal eine Abschiedsf­eier: „Ich mag keine Abschiede“, sagt er. Doch er ahnt und weiß, dass die etwa 70 ehrenamtli­chen Helfer im Nikolauskl­oster und die viele Hunderte von regelmäßig­en Besucher der Heiligen Messen und Veranstalt­ungen ihn bestimmt nicht sang- und klanglos gehen lassen werden.

Und was wird der Pater als Erstes tun, wenn er das Amt des Mitteleuro­pa-provinzial­s antritt? „Erstens beten, zweitens hören. Und dann werde ich mit meinem Rat, der mir als Provinzial an die Seite gestellt ist, versuchen, die Mission für die heutige Zeit zukunftsfä­hig zu machen.“

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ARCHIVFOTO: GT Pater Felix Rehbock wird Provinzial für Mitteleuro­pa.

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