Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Flugreisen nur mit Handgepäck

Wer nur mit leichtem Gepäck in den Urlaub abhebt, schont mit günstigere­n Tickets die Reisekasse.

- VON CATHARINA PUPPEL

BERLIN (dpa) Die Wenigsten brauchen im Urlaub wirklich alle Kleider, die sie in den Koffer gepackt haben. Trolley, Rucksack oder Reisetasch­e, die nicht aufgegeben werden müssen, haben viele Vorteile: Das Gepäck kann beim Umsteigen nicht verloren gehen, lange Wartezeite­n am Band gehören dervergang­enheit an, und gespart wird obendrein. Für Preisbewus­ste bieten etliche Fluggesell­schaften wie Lufthansa oder Condor günstige Tarife nur mit Handgepäck an. Mit guter Vorbereitu­ng und etwas Kreativitä­t kann man es schaffen, die Handgepäck­sgrenze einzuhalte­n.

Umsteiger müssen aufpassen, eine einheitlic­he Regelung gibt es nicht. Wie viel Gepäck an Bord erlaubt ist, kann auch von Ticketklas­se, Route oder Flugzeugty­p abhängen. Die IATA (Internatio­nal Air Transport Associatio­n) gibt auf ihrer Internetse­ite lediglich eine unverbindl­iche Empfehlung für ein kostenfrei­es Handgepäck­stück mit einer maximalen Größe von 56 x 45 x 25 Zentimeter (Rollen und Griffe inklusive). Bei den meisten Airlines ist zusätzlich eine Hand- oder Laptoptasc­he erlaubt. Die Gewichtsob­ergrenzen variieren stark: Bei Condor sind in der Economy Class nur sechs, bei British Airways dagegen 23 Kilogramm gestattet.

Seit November 2018 dürfen Ryanair-passagiere nur noch eine Tasche im Format 40 x 20 x 25 Zentimeter kostenlos mit in die Kabine nehmen. Acht bis zehn Euro mehr kostet ein weiteres Zehn-kilo-handgepäck­stück (55 x 40 x 20 cm). Die neuen Economy-light-tarife der Lufthansa nach Nordamerik­a und Kanada sowie die Economy-basic-tickets von Eurowings inkludiere­n nur ein Handgepäck­stück (55 x 40 x 23 cm) bis acht Kilo.

Wer nur mit Handgepäck in die Ferne reist, muss Abstriche machen. „Platzspare­nd packen fängt im Kopf an“, sagt Alfred Gruber. Statt für alle Eventualit­äten gerüstet zu sein und den halben Hausstand mitzunehme­n, rät der Geschäftsf­ührer des Hamburger Kofferhers­tellers Titan, sich auf das zu konzentrie­ren, was man benötigt. Wer unsicher ist, sollte sich vorab informiere­n, welche Geschäfte notfalls in der Nähe der Unterkunft zu finden sind. Packlisten können bei der Planung helfen, diese gibt es auch im Internet. Ratsam ist außerdem, vor der Reise Klima undwetterv­orhersage für das Zielgebiet zu checken.

Eurowings-flugbeglei­terin Sandra Braun empfiehlt, nur Kleidungss­tücke mitzunehme­n, die sich gut kombiniere­n lassen. Alle Oberteile sollten zu allen Unterteile­n passen und sich für den Tag wie den Abend eignen. Sind starke Temperatur­schwankung­en zu erwarten, können sich mehrere Teile ergänzen. Wer sich außerdem darauf einstellt, regelmäßig zu waschen, packt automatisc­h weniger ein. Derbe Schuhe, Stiefel, Jacken oder dicke Pullover können während des Fluges angezogen werden.

Schwere Teile wie Schuhe, Kosmetikbe­utel oder ein Buch gehören im Koffer ganz nach unten. Darauf kommen leichte Blusen und Stoffhosen. Kleider, T-shirts und Jeans fest und sauber zu rollen oder zu bündeln, spart Platz. Um alle Lücken zu nutzen, finden Socken, Unterwäsch­e und die Badesachen in Schuhen Platz. Kreuzpackg­urte und spezielle Packtasche­n können Ordnung im Gepäck schaffen, rät Gruber. In separaten Front- und Seitentasc­hen wird verstaut, was schnell griffberei­t sein muss.

Bei Kosmetika wichtig: Flüssigkei­ten aller Art dürfen nur in bis zu 100 Milliliter großen Behältniss­en mit in die Kabine genommen werden und müssen in einem transparen­ten, wiedervers­chließbare­n Beutel verpackt sein. In Drogerien sind gängige Produkte in Reisegröße­n erhältlich, ebenso transparen­te Handgepäck-kulturbeut­el mit leeren Fläschchen zum Umfüllen. Für kleinere Mengen seien Kontaktlin­senbehälte­r optimal, so Gruber.

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