Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
FDP fordert Anhebung des Pauschbetrags auf 1110 Euro
BERLIN (mar) Die FDP fordert die Anhebung des Arbeitnehmerpauschbetrags von derzeit 1000 Euro auf mindestens 1110 Euro pro Jahr, um die negativen Einkommenseffekte der Inflation in den vergangenen Jahren auszugleichen. Der Pauschbetrag ist seit 2011 nicht verändert worden. „In den letzten acht Jahren hat die Inflation ihren Tribut eingefordert“, sagte Fdp-politiker Markus Herbrand. Wäre beim Arbeitnehmerpauschbetrag die jährliche Inflationsrate mitberücksichtigt worden, müsste er nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes heute bei 1110,87 Euro liegen, hat der Abgeordnete von den Statistikern ausrechnen lassen.
In diesem Fall wären 25,5 Millionen Personen anstatt der aktuell 24,8 Millionen von der Nachweispflicht der Werbungskosten bei der Steuererklärung befreit. „Das heißt: Mehr als 750.000 Steuer- pflichtige könnten sich die Nachweispflicht sparen und auch die Finanzämter könnten die gewonnene Zeit sicherlich besser nutzen. Allen Beteiligten wäre nerviger Bürokratieaufwand erspart worden“, sagte Herbrand. Wer eine Steuererklärung beim Finanzamt abgibt, erhält automatisch den Arbeitnehmerpauschbetrag, wofür keine Belege benötigt werden.
In einer kleinen Anfrage an das Bundesfinanzministerium hat die FDP zudem nach den Kosten einer Anhebung des Pauschbetrags gefragt. Sollte er auf 1250 Euro im Jahr erhöht werden, würde das den Fiskus rund 1,5 Milliarden Euro jährlich kosten, heißt es in der Antwort des Ministeriums. Die Steuermindereinnahmen wären mit 700 Millionen Euro beim Bund am höchsten. Die Länder würden 600 Millionen Euro weniger einnehmen, die Kommunen 200 Millionen Euro.