Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bewegung im Verkauf des Bayer-chemparks
LEVERKUSEN (Rp/rtr) Die australische Investmentbank Macquarie hat Insidern zufolge die besten Karten beim Poker um den Anteil des Bayer-konzerns an dem Chemieparkbetreiber Currenta. Die Gespräche zwischen Bayer und der Infrastruktur-investmentgesellschaft der australischen Bank, Mira, könnten aber noch einigewochen andauern, hieß es am Freitag aus gut informierten Kreisen Auch ein Scheitern der Verhandlungen sei noch möglich. Komme mit den Australiern keine Einigung über den Bayer-anteil von 60 Prozent an Currenta zustande, könnte Bayer auch auf Offerten von DWS sowie KKR zurückgreifen. Bayer und die potenziellen Interessenten wollten sich am Freitag nicht äußern.
Currenta insgesamt könnte in einer möglichen Transaktion mit über zwei Milliarden Euro inklusive Schulden bewertet werden, sagten die Insider weiter. Bayer hatte dem Vernehmen nach den Anteil eigentlich an die frühere Tochter Covestro verkaufen wollen. Beide Seiten hatten sich aber nicht auf eine gemeinsame Bewertung einigen können. Covestro ist neben Lanxess der größte Currenta-kunde. Lanxess hält die übrigen 40 Prozent. Currenta ist Betreiber des sogenannten Chemparks mit Standorten in Leverkusen, Dor- magen und Krefeld-uerdingen und beschäftigt rund 3200 Mitarbeiter. Die Einnahmen aus dem Verkauf des Anteils könnte Bayer nach der rund 63 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Us-saatgutriesen Monsanto gut zum Abbau seines Schuldenbergs verwenden.
Macquarie ist weltweit in den Bereichen Investmentbanking und Wertpapierhandel tätig. Das Unternehmen arbeitet hauptsächlich als Finanzdienstleister für Großunternehmen und institutionelle Investoren. Im Dezember 2009 wurden die Australier in Deutschland dadurch bekannt, dass sie das Derivategeschäft der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim übernahmen, die ihrerseits später an die Deutsche Bank verkauft wurde. Außerdem erwarb Macquarie für seine Fonds im Jahr 2011 Anteile an dem Netzbetreiber Thyssengas.