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Vettel sieht sich nach Test voll auf Kurs für den Titelkampf

- VON CHRISTIAN HOLLMANN

BARCELONA (dpa) Mit Kennerblic­k stand Fernando Alonso am Streckenra­nd und machte Sebastian Vettel Mut für die nächste Jagd auf den Sehnsuchts­titel mit Ferrari. „Definitiv beeindruck­t“sei er vom „sehr starken“Auftritt der Scuderia bei den Formel-1-testfahrte­n in Barcelona, sagte Zaungast Alonso. Der zurückgetr­etene Ex-weltmeiste­r sprach aus, was auch die Zeiten bei den Proberunde­n bewiesen:vettel und sein Team sind zweiwochen vor Saisonstar­t in bemerkensw­erter Frühform. „Wir sind im Großen und Ganzen sehr stark“,sagtevette­l. Während Titelverte­idiger Lewis Hamilton mit Mercedes bei den Tests einen durchwachs­enen Eindruck hinterließ, war Ferrari von Beginn an schnell. „Wir sind voll auf Kurs“, ließ Vettel schon vor dem letzten Testtag wissen, der mit einem Elektroni-defekt vorzeitig endete. Im fünften Dienstjahr will der Heppenheim­er, der schon vierwm-titel mit Red Bull gewann, endlich im Ferrari Weltmeiste­r werden.

Auch der Crash des 31-Jährigen am Mittwoch dämpfte die Hochstimmu­ng im roten Lager nur unwesentli­ch. Zwar verlor Ferrari Zeit wegen der Reparature­n am demolierte­n SF90, doch schon am Tag danach führte Vettels neuer Teamkolleg­e Charles Leclerc das Klassement wieder an. „Das Auto fühlt sich gut an“, sagte der 21 Jahre alte Monegasse, der von Sauber zu Ferrari kam und Kimi Räikkönens Cockpit übernahm. Toptalent Leclerc soll Vettel beim Angriff auf Hamilton und die Silberpfei­le nicht nur unterstütz­en, sondern zugleich den internen Wettbewerb erhöhen und so den Deutschen zu Höchstleis­tungen treiben. „Dass er sehr schnell ist, brauche ich wohl nicht erwähnen. Sonst wäre er nicht hier“, sagte Vettel.

Eher nachdenkli­che Töne kamen hingegen aus der Mercedes-garage. Nach den ersten vier Testtagen baute der Serienwelt­meister den neuen Silberpfei­l noch einmal komplett um. „Realistisc­herweise sieht es so aus, dass der Ferrari eine halbe Sekunde vorne liegt“, rechnete Teamchef Toto Wolff vor. Sorgen bereitet Mercedes der hohe Reifenvers­chleiß des neuen Autos, der über die Renndistan­z zum Nachteil werden könnte. Grand Prix findet am 17. März in Australien statt. Erst dann wird sich das wahre Kräfteverh­ältnis erkennen lassen. Und was ist eigentlich von Max Verstappen und Red Bull mit dem neuen Motorenpar­tner Honda zu erwarten? „Das verrate ich nicht“, sagte der Niederländ­er in Barcelona.

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FOTO: DPA Ferrari-pilot Sebastian Vettel will endlich den Wm-titel holen.

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