Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Vier Stunden Holzheimer Frohsinn
Die Frauengemeinschaft zeigte bei ihrer Altweiber-sitzung ein buntes Programm.
HOLZHEIM (ho-) Wenn in Holzheim zu Altweiber die jecken Wiewer der Katholischen Frauengemeinschaft das Regiment übernehmen, dann haben – nicht zu vergessen – auch die Männer ihren Anteil daran: Ein Teil der prächtigen Bühne von der jüngsten Prunksitzung des Holzheimer Karneval-vereins ist dem Elferrat geblieben, bereits im zweiten Jahr bringt Sitzungspräsident Torsten Ziemes die jecken Weiber in Stimmung; die Theke wird von freiwilligen Mannsbildern geführt; mit Pastor Michael Tewes, Kaplan Noel Akplogan und Diakon Georg Kohnen kehrt sogar die auf Zucht und Ordnung bedachte männliche Geistlichkeit samt Seelsorgeteam ein.
Doch was können sie ausrichten gegen eine Frauengemeinschaft, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert, zum 56. Mal die närrische Bühne erobert hat und in vier Stunden des Frohsinns stellenweise den Saal auf den Kopf stellt.
War im vergangenen Jahr noch Ziemes als Ein-mann-elferrat und Präsident im Einsatz, so hatte der engagierter Sommer- und Winterbrauchtumsfreund nun mit Christina Rosell, Sonja Zimmermann, Petra Lochten und Angela Welter vier weibliche Elferratsmitglieder an seiner Seite. Was folgte, war ein vom Team Sandra Bonn-flechtner zusammengestelltes Programm, höchst unterhaltsam präsentiert von einer Riege junger Holzheimer Mädchen in den verschiedensten Rollen und Themen – beim Frühstück in schönstem Platt, mit Erziehungsproblemen, Szenen einer Ehe, Banküberfall, Dinner for One und Kinoabend.
Die Freude am komödiantischen Jeckentum zeigte sich etwa beim Frühstück von Heinrich und Luise; bei Erziehungsfragen (Wo steht der Eiffelturm? In der Eifel, natürlich), bei Szenen einer Ehe mit dem sich im Sessel faulenzenden Couch-potatoe (Andrea Haubrich) und Ehefrau (Monika Ziemes) oder einem Banküberfall, der in der Bürokratie versumpft. Für viele Lacher sorgte auch das an „Dinner for One“angelehnte Dinner am Aschermittwoch mit Marieche (Sandra Bonn-flechner) und Manes (Bettina Dicken) als Running Gag bei Runden mit Kölsch, Kabänes und Cognac. Nicht zu vergessen der pantomimische Kinoabend, bei dem sich manche Gäste an die Holzheimer Schaumburg bei Kivelipp erinnerten. Beim „Eurovision Song Contest“gab es perfektes Playback – mit der Gewinnerin Anna Maria Zimmermann und dem Song „Himmelblaue Augen“, den Bettina Dicken sang.
Es wurde fleißig geschunkelt im vollen Saal und die schönen kölschen Lieder mitgesungen – kumm, loss mer fiere – eine Aufforderung, die närrischen Stunden auch nach dem großen Finale nicht enden zu lassen.