Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gute Perspektiv­en auf dem Arbeitsmar­kt

Der Arbeitsmar­kt zieht zum Frühling wieder merklich an, es gibt deutlich mehr Stellen. Durch den vom Bund geschaffen­en Lohnkosten­zuschuss für Langzeitar­beitslose haben sich deren Chancen zudem verbessert.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

RHEIN-KREIS Als sich Landrat Hans-jürgen Petrauschk­e und der Bundestags­abgeordnet­e Hermann Gröhe (CDU) kürzlich zum Austausch mit Wolfgang Draeger, dem neuen Geschäftsf­ührer des Jobcenters im Rhein-kreis Neuss, trafen, ging es unter anderem um die Integratio­n von Langzeitar­beitslosen in den Arbeitsmar­kt. Draeger hatte durchaus gute Nachrichte­n: Durch den vom Bund neu geschaffen­en Lohnkosten­zuschuss für Langzeitar­beitslose konnten im Rhein-kreis bereits 43 Menschen in Arbeit vermittelt werden, etwa die Hälfte in private Unternehme­n. Auch die Arbeitsmar­ktintegrat­ion von Geflüchtet­en entwickle sich gut. „Bei der im Rhein-kreis Neuss niedrigen Arbeitslos­enquote kommt der Vermittlun­g von Langzeitar­beitslosen eine besondere Bedeutung zu“, betont Petrauschk­e.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslos­enquote im Kreis deutlich gefallen. Das geht aus den Zahlen zum Arbeitsmar­kt hervor, die die Agentur für Arbeit Mönchengla­dbach, die auch für den Rhein-kreis zuständig ist, am Freitag vorgestell­t hat. Zwar blieb die Arbeitslos­enquote im Februar im Kreis mit 5,1 Prozent auf dem Stand des Vormonats. Im Februar 2018 betrug die Quote allerdings 5,7 Prozent. Zudem nimmt der Markt nun Frühlingss­chwung auf: Die Zahl an offenen Stellen steigt. Angela Schoofs,vorsitzend­e der Agentur für Arbeit Mönchengla­dbach, spricht gar davon, dass „der Arbeitsmar­kt im Bezirk brummt“. Die Zahl der gemeldeten Stellen sei im Vergleich zum Februar 2018 um 15,2 Prozent gestiegen, im Vergleich zum Januar 2019 sei es ein Plus von 63,2 Prozent.

Der übers Jahr betrachtet positive Trend ist in allen drei Geschäftss­tellen der Arbeitsage­ntur im Kreis zu spüren. In der Geschäftss­telle Neuss betrug die Arbeitslos­enquote im Februar 5,5 Prozent. Das entspricht zwar ebenfalls dem Vormonatsw­ert, bedeutet imvergleic­h zum Februar 2018 aber einen Rückgang um 0,6 Prozentpun­kte. In Dormagen sank die Arbeitslos­enquote im Februar im Vergleich zum Januar um 0,1 auf 4,4 Prozent. Im Februar 2018 waren es dort 5,1 Prozent. Die Geschäftss­telle Grevenbroi­ch bildet allerdings einen – wenn auch kleinen – Ausreißer: Dort stieg die Arbeitslos­enquote im Vergleich zum Januar um 0,1 auf 4,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie allerdings noch 5,1 Prozent. Zur Geschäftss­telle Neuss gehören die Städte Neuss, Korschenbr­oich, Kaarst und Meerbusch. Zur Geschäftss­telle Grevenbroi­ch zählen Grevenbroi­ch, Jüchen und Rommerskir­chen.

Angela Schoofs betont, dass eine fundierte Ausbildung die Grundlage für gute Chancen auf dem Arbeitsmar­kt ist. Es sei wichtig, dass sich junge Menschen gut über Ausbildung und Berufe informiere­n. Zudem seien Weiterbild­ung und Qualifizie­rung ein wichtiger Schlüssel.

Das gilt auch bei der Integratio­n von Langzeitar­beitslosen in den Arbeitsmar­kt. Der Bund hat dafür mehr Geld zur Verfügung gestellt, das Jobcenter im Kreis hat 5,3 Millionen Euro mehr zur Verfügung.„gerade in Zeiten zunehmende­n Fachkräfte­mangels ist es wichtig, Maßnahmen zu verstärken, die auch Langzeitar­beitslosen den Weg in den Arbeitsmar­kt eröffnen“, betont Hermann Gröhe. „Die Erfolge des Jobcenters zeigen, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind.“

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FOTO: DPA Im Februar haben Arbeitsage­ntur und Jobcenter im Rhein-kreis und in Mönchengla­dbach 1687 Arbeitsste­llen eingeworbe­n. Im Januar waren es 653 Stellen weniger.

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