Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Abstinenz, Obst und Eigenblut

Karnevalsp­rinzen sind prädestini­ert für Schnupfen – und so sehen ihre Vorbeugeme­thoden aus.

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(hpaw/ujr) Vergangene Woche hatte es ihn dann doch erwischt: Prinz Martin I. lag flach und musste ein paar Termine lang wegen Schnupfens das Bett hüten.

Kein Wunder: „Prinz sein ist eine körperlich­e Belastung, ganz klar“, sagt Rüdiger Dohmann. Er ist zweifach qualifizie­rt – als Arzt und Prinz der Session 2003/2004. „Das Oberteil ist so warm, dass man schwitzt – dazu kommen die heißen Scheinwerf­er. Untenrum friert man wegen der Strumpfhos­en. Dann muss man von der heißen Bühne ins kalte, nasse Freie.“Dieser rasante Klimawechs­el plus die vielen Handschläg­e und Bützchen führen schnell zu Infekten.

Laut Cc-geschäftsf­ührer Hans-jürgen Tüllmann gibt es bei fast jedem Prinzen- paar gesundheit­liche Kri- sen. „Das eine sind die Er- kältungen, das ande- re Magenverst­immungen.“Das CC unterstütz­e sofort, wenn ein Arzt benötigt werde. Tüllmann schickt Krankenfäl­le gerne mal für drei Tage nach Hau- se. Wichtig sei, dass das Regentenpa­ar am Wochenende auf dem Damm ist. Dazu ergreifen fast alle präventive Maßnahmen. Ohnehin trinken die Prinzenpaa­re meist wenig Alkohol – weil sie klar bleiben müssen, aber auch zur Vorbeugung. Carsten Franke, Karnevalsp­rinz von 2013, brachte sich stets Obst mit und verbrachte ansonsten viel Zeit mit einem Fitnesscoa­ch. „Der passte auf, dass ich nicht schludere.“Weil er sich für alternativ­e Heilkunde interessie­rt, machte er außerdem eine Eigenblutt­herapie. Dabei wird das Blut entnommen, mit Sauerstoff angereiche­rt und wieder injiziert. „Es hat mir jedenfalls nicht geschadet“, sagt Franke.

Viele Prinzen lassen sich auch gegen Grippe impfen - so wie Christian Zeelen, Prinz der Session 2014/15. Er und seine Venetia Claudia Monréal schluckten ab Dezember ein abwehrstär­kendes Nahrungser­gänzungsmi­ttel. Am Ende war Monréal zwei Tage außer Gefecht, Zeelen blieb gesund. „Prinzen sind im Vorteil“, glaubt er. „Wir können Handschuhe tragen und werden seltener gebützt.“

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FOTO: ANNE ORTHEN Martin I. und Venetia Sabine

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