Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Mehr Mut zu neuem Denken
Wir reden viel über zukunftsfähige, urbane Stadtentwicklung, Innovationen und Visionen. Aber was bedeutet das für unsere Städte von Morgen? Es bedeutet eine starke Identität herauszubilden, die die Menschen spüren. Basierend auf dem was wir haben, gerichtet auf das, was wir zukünftig benötigen. Gebäude und Stadtquartiere sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Identität. Damit Bauvorhaben, Konzepte und Projekte das leisten können, ist es essentiell, neben allen einzelnen Entstehungsprozessen einer Immobilie, auch den ganzheitlichen Kreislauf zu betrachten und die entsprechenden Strukturen dafür zu schaffen. Wir sind aufgefordert, mit den vorhandenen Ressourcen achtsam umzugehen, gleichzeitig aber den Mut für neue, innovative Ideen aufzubringen. Niederländische Städte und Gebäude wie „The Edge“in Amsterdam schaffen diesen Spagat. Gegensätze zu vereinen, den Mensch in den Mittelpunkt zu stellen und mit intelligenten Systemen beispielsweise mehr Energie zu erzeugen, als zu verbrauchen.
Digitalisierung und Vernetzung sind ebenso Themen, mit denen wir uns im richtigen Verhältnis auseinandersetzen müssen. Das fängt bei der Auswahl der Materialien an und hört bei der Wiederverwertung dieser auf. Letztendlich ist es eine Frage der inneren Haltung und dem Gedanken, mit endlichen Ressourcen so verantwortungsvoll umzugehen, dass die Identität einer Stadt auch für nachfolgende Generationen noch einen Wert hat.
Marno Matthäs
Der Autor ist geschäftsführender Gesellschafter der Projektentwicklungsgesellschaft BEMA.