Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Flixbus will Transdev-tochter übernehmen
Der Fernbusanbieter setzt seine Wachstumsstrategie fort und will das Unternehmen Eurolines kaufen.
PARIS (dpa) Das Fernbusunternehmen Flixbus will sein Angebot in Europa ausweiten und plant die Übernahme von Eurolines, dem Busnetz des französischenverkehrskonzerns Transdev. Die beiden Unternehmen nehmen exklusive Verkaufsverhandlungen auf, wie es in einer Mitteilung von Flixbus und Transdev hieß. Eurolines fährt mit seinen Bussen Ziele in zahlreichen europäischen Ländern an und ist innerhalb Frankreichs unter der Marke Isilines vertreten, die ebenfalls von Flixbus übernommen werden soll. „Mit dieser Integration hätte Flixbus ein noch umfassenderes und vielfältigeres Angebot, um noch mehr Passagiere zu gewinnen. Wir wollen die erste Wahl für Reisende in ganz Europa sein“, erklärte Flixbus-geschäftsführer Jochen Engert.
Der private Verkehrsriese Transdev beschäftigt nach eigenen Angaben 82.000 Mitarbeiter weltweit und ist in 20 Ländern tätig. Das Unternehmen betreibt die zweitgrößte Schienenfahrzeugflotte in Deutschland – unter anderem gehört die Nordwestbahn zu der Gruppe.„die Entscheidung, exklusive Verhandlungen mit Flixbus über die mögli- cheveräußerung von Eurolines aufzunehmen, steht im Einklang mit dem strategischen Plan von Transdev“, erklärte Transdev-geschäftsführer Thierry Mallet. Der Verkauf würde es dem Unternehmen ermöglichen, die Ressourcen auf den Kern des Geschäfts – wie etwa den öffentlichen Nahverkehr – zu konzentrieren.
Zuletzt bekam Flixbus in Deutschland Konkurrenz vom Unternehmen Blablabus. Der Anbieter will im Frühjahr die ersten deutschen Städte anfahren, wie eine Sprecherin sagte. Mit roten Bussen will der Ableger der Mitfahrzentrale Blablacar den deutschen Branchenprimus angreifen. Dessen grüne Busse bedienen nach mehreren Übernahmen 95 Prozent des Marktes.
Ab dem zweiten Quartal fährt der neue Anbieter zunächst in 60 Städte in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg, die meisten davon in Deutschland, wie die Blablacar-sprecherin ankündigte. In Frankreich übernimmt Blablabus bis Juni den französischen Flixbus-rivalen Ouibus von der Staatsbahn SNCF. Sie wiederum investiert in Blablacar.