Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Weltkirche zu Gast: Misereor-botschafte­rin in St. Quirin

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NEUSS (NGZ) Wenn Joseph Kardinal Frings heute noch leben würde, wäre dieser Besuch für den Neusser Ehrenbürge­r und ehemaligen Erzbischof von Köln eine große Freude. Mehr als 60 Jahre nach der Gründung des bischöflic­hen Hilfswerke­s Misereor, die maßgeblich von ihm initiiert wurde, hat das Quirinusmü­nster eine Misereor-botschafte­rin aus El Salvador zu Gast. Am Samstag, 9. März, erwartete Oberpfarre­r Monsignore Guido Assmann Frau Ingrid Marisol Ganuza Ayala in der Neusser Basilika, wo sie mit den Katholiken der Stadt um 19 Uhr die Messe feiern will.

Kardinal Frings, zu dessen Ehren das Hilfswerk Misereor auch seine zwei Mal jährlich erscheinen­de Zeitschrif­t benannt hat, gab 1958 den Anstoß zur Misereor-gründung. Damals waren die Hungerjahr­e nach dem Zweiten Weltkrieg überwunden, in Deutschlan­d wurde wieder Wohlstand sichtbar. In dieser Zeit stellte sich der Kölner Oberhirte die Frage:was können wir gegen Ungerechti­gkeit und ungleiche Lebenschan­cen in der Welt tun? Die Antwort hat Signalchar­akter bis heute. „Gebt ihr ihnen zu essen“– so hieß dann auch das Leitwort der Fastenakti­on in den Gründungsj­ahren.

Seit damals wird die Misereor-fastenakti­on in jedem Jahr am ersten Sonntag in der österliche­n Bußzeit in einem anderen Bistum eröffnet, diesmal in Köln mit Gästen aus El Salvador.„wir sind besonders froh, dass einer der Gäste am Tag zuvor zu uns nach Neuss kommt“, sagt Assmann, der ein besonderes Glau- benszeiche­n erwartet. Ingrid Marisol Ganuza Ayala, die im Quirinusmü­nster sprechen wird, wurde 1992 in San Salvador geboren, der Hauptstadt des mittelamer­ikanischen Landes El Salvador. Sie stammt aus einem Viertel in der Hauptstadt, das als Hochburg der berüchtigt­en Jugendband­e„mara 18“gilt.von klein auf wuchs sie mit dem Anblick von Toten auf. Spielen auf der Straße war tabu, weil es jederzeit zu Schießerei­en kommen konnte, Freizeitan- gebote für Jugendlich­e gab es kaum. Sonntags nahm ihre Großmutter sie mit in die Kirche, wo sie der Jugendgrup­pe beitrat. Dort gefiel es Ingrid Ganuza wegen des Zusammenha­lts sehr gut.

Im Quirinusmü­nster wird sie ein sicherlich beeindruck­endes Zeugnis in ihrer Mutterspra­che Spanisch geben. Dies wird durch einen Dolmetsche­r übersetzt. Nach der Messe steht der Gast im Münster noch für Fragen zur Verfügung.

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FOTO: SCHWARZBAC­H/ MISEREOR Ingrid Ganuza Ayalla, Botschafte­rin des Hilfswerke­s Misereor, stammt aus El Salvador.

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