Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Messerangriff gibt Rätsel auf
17-Jähriger niedergestochen: Ein zunächst Tatverdächtiger wieder auf freiem Fuß.
NEUSS (-nau) Bei dem Versuch, den Messerangriff auf einen 17-jährigen Neusser aufzuklären, steht die am Sonntag gebildete Mordkommission (MK) „Bergheimer“fast wieder am Anfang. Ein 19-jähriger Neusser, der am Sonntagmorgen zunächst in Polizeigewahrsam genommen worden war, wurde am Montag wieder auf freien Fuß gesetzt. Angesichts des Ermittlungsstandes habe nicht von einem dringenden Tatverdacht gesprochen werden können, sagte Staatsanwalt Martin Stücker auf Nachfrage. Er habe deshalb darauf verzichtet, den jungen Mann dem Haftrichter vorführen zu lassen.
Zu der gewaltsamen Auseinandersetzung war es am Samstagabend an der Bergheimer Straße gekommen. Gegen 22 Uhr rückten mehrere Streifenwagenbesatzungen dorthin aus, nachdem sie von dort die Nachricht erreicht hatte, dass es einen Schwerverletzten gebe. Dabei handelte es sich um einen 17-jäh- rigen Neusser, der zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden musste und dort auch verblieb. Lebensgefahr bestand nicht, sein Zustand war am Montag unverändert.
Nach bisherigem Kenntnisstand der MK „Bergheimer“war es am Samstag zunächst zu einem Streit zwischen dem 17-Jährigen und einer Gruppe Heranwachsender ge- kommen. Aus dem Wortgefecht wurde eine körperliche Auseinandersetzung, in deren Verlauf dem 17-Jährigen mehrere Messerstiche zugefügt wurden.
Als die Polizei vor Ort eintraf, waren die Verdächtigen bereits geflüchtet. Im Rahmen der unmittelbar eingeleiteten Fahndung stießen die Beamten nahe des Selikumer Parks auf zwei junge Männer, die – wie sich herausstellte – offenbar zu der Gruppe der Angreifer gehört hatten. Zudem stellten die Beamten bei einem der beiden ein Messer sicher. Dieser ebenfalls 17-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Im Zuge der weiteren Ermittlungen stellte sich allerdings heraus, dass es sich bei ihm wohl nicht um den gesuchten Messerstecher handelt. Stattdessen geriet der 19-Jährige in Verdacht. Der äußerte sich zunächst nicht zum Tatvorwurf und ist inzwischen wieder frei. Die Ermittlungen dauern an.