Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Imker-nachwuchs soll Bienen retten
Gino Collica hat bei der Imkerschulung erklärt, weshalb die Bienen gefährdet sind.
HOLZBÜTTGEN Den Bienen helfen, selbst Honig herstellen und ein neues Hobby im Rentenalter haben: Die Gründe, aus denen die Teilnehmer zum ersten Termin des Imker-workshops erschienen, waren unterschiedlich. Und doch decken sie sich in einem: Das Interesse am Schutz der Bienen und der Faszination Imkerei.
Gut 20 Leute haben sich in der Gaststätte „Bischofshof“in Holzbüttgen eingefunden, um Gino Collica und seinen Ausführungen über Bienen und das Hobby Imkern zu lauschen. Am ersten Tag stand nur Theorie auf dem Stundenplan, bei den folgenden Terminen an jedem ersten Samstag im Monat geht es auch in die Praxis. Veranstalter des Workshops ist der Kreisimkerverein Düsseldorf und Umgebung.
Collica berichtet und beschreibt humorvoll die Arbeit mit den Bienen. Die Liebe zu dieser Arbeit und die Bewunderung und der Respekt gegenüber den Bienen wird in jedem Satz deutlich. „Der Kontakt mit Bienen macht süchtig“, gesteht Collica. Umso wichtiger sei es, den Kursteilnehmern Maßnahmen zum Schutz der Bienen zu vermitteln. Das Interesse der Zuhörer war spürbar. Alle hören aufmerksam zu. Auch zwei Landwirte sind unter den Teilnehmern. Eine Tatsache, die Collica be- sonders freut.würde man alle Landwirte für die Bienensache gewinnen, „hätte man einviertel des Problems gelöst“. In Vorst sei die Lage der Bienen besonders ernst. Laut eigener Aussage hat Collica seit sieben Jahren keine Biene mehr in Vorst gesehen.
Zu Beginn stellte Collica die Frage, was denn ein Imker eigentlich sei? „Bienenvater“war aus den Reihen der Teilnehmer zu hören. Collica korrigierte: „Ein Imker ist ein Mensch, der sich derverantwortung für die Natur bewusst ist“. Er arbeitet mit den Bienen zusammen und erhält den Honig als Belohnung.wie hart eine Biene für den Honig arbeiten muss, stellte Collica ebenfalls dar. Für drei Teelöffel Honig muss eine Biene umgerechnet dreimal die Welt umrunden. Daher solle Honig einen entsprechenden Preis haben, die Qualität muss gesichert werden und man möchte gut ausgebildete Imker haben.
Imkern sei gut für die Seele. Am Bienenstock muss man ruhig bleiben und wenn man die Bewegungen der Bienen beobachtet, sei es fast wie Meditation. Die antibiotische Wirkung von Honig ist allgemein bekannt.vermittlung vonwissen und Aufklärung standen bei der Eröffnungsveranstaltung imvordergrund. Collica: „Der Schutz der Bienen betrifft uns alle – und jeder kann etwas dafür tun.“