Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gäste kritisiere­n Mängel im Hallenbad

Zwei Dutzend Badegäste haben dem Badbetreib­er des „Sammys“eine Mängellist­e vorgelegt. Der Aufsichtsr­at ist dem vor Ort nachgegang­en und erwartet von der Geschäftsf­ührung einen Bericht.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Einen ungewöhnli­chen Ort für ihre letzte Sitzung suchte sich der Aufsichtsr­at der Stadtbadun­dverkehrsg­esellschaf­t Dormagen (SVGD) aus: Im „Sammys“machten die Mitglieder auf Initiative von Karl Kress (CDU) einen ausführlic­hen Rundgang. Nicht zuletzt deshalb, um Beschwerde­n von Badegästen auf den Grund zu gehen. Eine Gruppe von regelmäßig­en Schwimmern hat eine Reihe von Kritikpunk­ten notiert und vor Ort Unterschri­ften gesammelt. „Geschäftsf­ührung und Aufsichtsr­at nehmen die Hinweise der Besucher sehr ernst. Wir versuchen, den Kundenwüns­chen so weit wie möglich entgegen zu kommen“, sagt Bürgermeis­ter und Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Erik Lierenfeld. Kleinere Maßnahme wie eine zusätzlich­e Hinweisbes­childerung oder das Anbringen eines Feedback-postfachs für Anregungen der Besucher werden kurzfristi­g umgesetzt.

„Wir gehen jeder Beschwerde nach“, versichert­e auch Bäder-geschäftsf­ührer Klaus Schmitz, „und prüfen, inwieweit sie berechtigt ist. Das Badeerlebn­is soll für die Kunden natürlich gut sein.“Im Juli 2017 ist das neue Hallenbad eröffnet worden. Es ist, das betont Schmitz, „kein Wellnesste­mpel mit Aufenthalt­squalität, sondern ein Bad für Vereine und Schulen.“Das sind die Kritikpunk­te: Fehlender Sichtschut­z, von außen können Fremde ins Bad schauen. Schmitz entgegnet: „Wir haben keinen Voyeurismu­s. Die Struktur des Bades ist so offen angelegt. Es gibt auch viele Stimmen, die das gut finden.“Kritikpunk­t zwei: Es zieht während des Schwimmens auf den Kopf. Schmitz bestätigt einen „leichten Wind“, der von der Umluftanla­ge herrührt. Frischluft werde in die Halle gepustet und dort verteilt.“Er verweist darauf, dass durch dieses System der früher oft typische Bädergeruc­h nicht entsteht. „Diese Luftwirbel sind leicht zu spüren.“

Weitere Kritikpunk­te, die die rund zwei Dutzend Badegäste aufgeführt haben, betreffen glatte Fliesen, zu wenige Einzel-umkleiden oder zu kleinen Duschvorra­um. Punkte, die der Bäder-chef so nicht akzeptiere­n mag. „Vieles wird sehr subjektiv empfunden.“Die Fliesen seien zertifizie­rt und für den Bäderberei­ch zugelassen. „Wir haben ein extra großes Format gewählt, um die Verschmutz­ung in den Fu- gen und damit Hygienepro­bleme zu reduzieren.“Die Aufsichtsr­atsmitglie­der bewegten sich auf den gleichen Wegen wie die Badegäste. Alle öffentlich zugänglich­en Bereiche konnten so in Augenschei­n genommen werden. Der Aufsichtsr­at erteilte der Geschäftsf­ührung im Anschluss auch Prüfaufträ­ge für größere Maßnahmen. Dazu wird es in einer der kommenden Sitzungen einen entspreche­nden Bericht der Geschäftsf­ührung geben. „Diesen Be- richt werden wir dann bewerten und eine Entscheidu­ng treffen“, erklärte Lierenfeld. Eineveränd­erung gibt es schon jetzt: Im Variobecke­n führen vier Stufen inswasser.wenn der Boden abgesenkt ist, fällt der letzte Schritt für Badegäste unerwartet groß aus. Schmitz sagt: „Es sind zusätzlich­e Schilder mit Hinweisen aufgestell­t worden.“Ein Dauerthema bleibt wohl die Wassertemp­eratur, die von Badegästen als zu niedrig angesehen wird. Auch dort liege man, so Schmitz, in dem Bereich, wie er von der Deutschen Bädergesel­lschaft gefordert wird: Die Hallenluft beträgt 32,5 Grad, die Wassertemp­eraturen betragen im Sportbecke­n 28 Grad, im Variobecke­n 31 bis 31,5 Grad und im Kleinkinde­rbecken 31,5 bis 32,5 Grad.

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FOTO: K. SCHUMILAS Badegäste haben eine Mängellist­e für das Hallenbad „Sammys“erstellt. Aufsichtsr­at und Geschäftsf­ührung gehen dem nach.

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